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„Hatten Geschwüre“! Dieser Camping-Kult ist lebensgefährlich – doch der kleine Sparer bleibt eisern

„Wir leben ja noch“ tönen Alt-Camper, und machen weiter. Was sie tun, erschreckt neue Camping-Freunde wohl sehr.

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Wer einmal Camping für sich entdeckt, bleibt nicht selten ein Leben lang dabei. So geht es auch dem Ehepaar Salmeron an der Elbe. Wie viele andere in ganz Deutschland haben sich die beiden ihre Traum-Parzelle gesichert – und nehmen dafür auch lebensgefährliche Probleme in Kauf.

Warum die beiden nicht weichen wollen, ist klar. Camping-Urlauber aus neuen Generationen können das aber wohl kaum nachvollziehen.

Camping mit Gift und Geschwür

Am Falkensteiner Ufer in Hamburg lockt ein Camping-Paradies, das viele norddeutsche Urlauber gar nicht so richtig auf dem Schirm haben. Zu begehrt sind Plätze an Ostsee und Nordsee. Das Ehepaar Salmeron ist mittlerweile seit 1976 dabei und genießt die persönliche „Oase“ mit Hochgenuss. Dabei birgt der Ort direkt an der Elbe Gefahren.

Industrie-Gifte im Wasser, gefangener Fisch mit bedenklichen Verformungen und Strömung, die den Tod bedeuten kann – das Ehepaar Salmeron hat es alles erlebt. In den 1970ern pumpten DDR- und Hamburger Industriebetriebe Abfälle in die Elbe, die Keimbelastung war massiv. Das Hygienische Staatsinstitut Hamburg stellte 1.000 bis 25.000 Keime pro Milliliter fest – und das dauerhaft. Heute ist es nur bedingt besser.

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Aber bitte mit Vorsicht!

Camping-Freuden tut das keinen Abbruch. Robust und hartnäckig präsentiert sich der kleine Sparer am Falkensteiner Ufer, zäh und unnachgiebig ist die Camper-Seele. Ute Salmeron berichtet sogar von gefangenen Aalen, die „hatten Geschwüre“ – und landetet trotzdem auf dem Grill. „Wir leben alle noch“, sagt sie schmunzelnd. Wie verstrahlt wirken die Fische in der Elbe heute nicht mehr, die Keimbelastung ist immerhin geringer. Trotzdem ist Vorsicht geboten.

Schwimmen in der Elbe galt schon damals als große Gefahr, und sie ist es noch heute. Egal ob Camping- oder Tagesgast am großen Strom von Hamburg: Behörden raten dringend davon ab, in der Elbe zu baden. Grund sind damals wie heute starke Strömungen, eine nicht erkennbare Steilkante und Bakterienbelastung, die noch immer als zu hoch gilt.


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Warum tun sich Freunde von Urlaubs- oder Dauer-Camping das überhaupt an? Zum einen sind da Plätze, die auf ihrer Fläche alle Annehmlichkeiten bieten, die das Camper-Herz begehrt. Und eben die (nord-)deutsche Camping-Seele. „Einer hilft dem anderen, ne? Die Kinder malen sogar Bilder zum Geburtstag. Wir sind die ältesten dabei“, erzählt Ute Salmeron stolz. Verändert hat sich seit 1975 scheinbar wenig. So bleibt der Platz am Falkensteiner Ufer eine zeitlose Oase.