Camping – was ist das eigentlich? Für Laien wohl nur eine vermeintlich günstige Wohnform, für Neulinge die große Freiheit. Doch da ist noch viel mehr.
Camping ist nämlich Zusammenhalt, Menschlichkeit und Leben. Ein Gefühl, dass es sonst nirgends gibt – und genau das scheint es mittlerweile überhaupt nicht mehr zu geben…
Camping: Da kann man’s auch sein lassen
Definitionen für Camping gibt es sicher viele – und jeder Camping-Liebhaber hat seine eigene. Doch wer wenigstens einmal (mit Begeisterung) mitsamt Wohnwagen-, Mobil oder Zelt unterwegs war, ist sich wohl mit den meisten einig: Es menschelt sehr bei dieser Urlaubsform. Das ist schön, weil der Nachbar, der „mal eben aushilft“ oder auf ein Bier vorbeikommt, eben so viel mehr ist als einer, der zufällig nebenan wohnt.
Camping ist Gemeinschaft. Da kommen sicherlich Urinstinkte ins Spiel, die sich theoretisch wissenschaftlich zerlegen ließen. Freier Himmel, Feuer, der Mensch auf Wanderschaft. Doch jeder Einordnung zum Trotz geht es den meisten Menschen auf Camping-Plätzen wohl um das Teilhaben an einem besonderen Umfeld, das es in Hotels niemals geben kann. Doch genau das gibt es wohl so nicht mehr.
„Die Zeiten, als Camper noch eine große Familie waren, ist vorbei“, unkt es in einschlägigen Foren. Wer sich umhört, sieht sich auch vor Ort immer häufiger mit solchen Sätzen konfrontiert. „So kontaktfreudig wie früher ist das nicht mehr“, heißt es, es werde kaum noch gegrüßt, man starre lieber auf sein Smartphone, Respektlosigkeit überwiege. Woran liegt das?
Zunächst ist jeder Camping-Platz anders, ebenso die Menschen, die sich dort aufhalten. Doch eine Entwicklung steht besonders im Verdacht, für abnehmendes Sozial-Gefühl verantwortlich zu sein: „Covid-Camper“, wie sie spöttisch innerhalb der Szene genannt werden. Also die Menschen, die mit der Corona-Pandemie und Reise-Stopp Camping für sich entdeckten.
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Tatsächlich gab es 2020 und 2021 einen sprunghaften Anstieg an Neuzulassungen von Caravans und Reisemobilen, der in über 82.000 Neuzulassungen im Jahr 2021 gipfelte. Vergleich: Im Jahr 2019 waren es „nur“ knapp über 55.000. Seit 2022 bewegt man sich wieder auf Vor-Corona-Niveau zurück.
Eine Erklärung dafür kann das also eigentlich nicht sein. Eine Möglichkeit sind digitale Medien, WLAN und TV, die mittlerweile auf vielen Plätzen Einzug erhalten haben (>>>hier mehr dazu). Doch was wirklich hilft, ist wohl allein das beherzte Aufeinander-Zugehen, das (wie so oft) bei einem selbst beginnt. Aufgeben ist hier wohl für die wenigsten eine Option…