Seit einigen Jahren erfreut sich der Camping-Urlaub in Deutschland immer größerer Beliebtheit. Immer häufiger wagen sich Menschen an das Camping-Abenteuer heran – viele von ihnen entwickeln direkt eine Begeisterung dafür.
Familie Hermann zählt zu eben jenen enthusiastischen Anhängern. Auf Empfehlung von Freunden entschieden sie sich, das Abenteuer Camping-Urlaub auszuprobieren. In der Folge starteten sie eine unkonventionelle Aktion, die sowohl Aufmerksamkeit erregte, als auch Hassnachrichten zur Folge hatte.
Camping: Süßes Projekt sorgt für Aufsehen
Mario und Stefanie Hermann erwarben einen alten Wohnwagen und entschieden sich dazu, ihn von Grund auf zu renovieren und sogar neu zu lackieren. Das Paar hatte die üblichen weißen und grauen Farbtöne, die klassischerweise Wohnwagen zieren, satt. Deshalb verliehen sie dem Gefährt und allem, was sich darin befand, einen pinken Anstrich.
Doch mit den Folgen hatten die beiden nicht gerechnet. „Es ist ein großer Hype rund um den Wohnwagen ausgebrochen. Alle wollen Selfies mit uns machen und manche bleiben stehen, wenn sie uns sehen. Viele sagen: ‚Endlich mal etwas anderes als Weiß und Grau!‘ und finden unser Wohnmobil total toll“, sagt Frau Hermann gegenüber MOIN.DE.“
Alle Gegenstände im Wohnwagen sind in Pink gehalten. Das schließt das Sofa, die Stühle, die Küche sowie sogar das Zelt und den Regenschirm mit ein. „Wir haben alles passend gemacht, alles in Pink. Wir haben alles selbst gemacht. Das hat fast ein Jahr gedauert. Unsere vier Kinder lieben den Wagen und freuen sich immer auf den Urlaub. Die besondere Farbe macht ihnen Spaß“, so Frau Hermann.
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Camping: Pinker Wohnwagen löst Hassnachrichten aus
Der pinke Wohnwagen zieht die Blicke auf sich, das bemerkt das Paar immer wieder. „Jede Fahrt mit ihm ist ein Abenteuer. Wenn die Leute uns sehen, bleiben sie stehen und holen ihre Handys heraus, um uns zu filmen und zu fotografieren. Viele feiern uns einfach. Das kann man sich kaum vorstellen“, sagt die Camping-Liebhaberin.
„Ich finde es toll, mal etwas Farbe zwischen den tristen weißen Kolossen zu sehen“, lobte jemand sie unter dem Beitrag. Jedoch löst der außergewöhnliche Wagen nicht nur Aufsehen und Begeisterung aus, sondern auch Kritik und sogar Hassnachrichten. Frau Hermann teilte stolz Bilder des Wohnwagens im Internet und wollte andere Camping-Liebhaber an ihren Erfahrungen teilhaben lassen. Doch der Beitrag erzielte unerwünschte Reaktionen.
Viele Camping-Enthusiasten kritisieren die Farbwahl, da sie der Meinung sind, dass diese Farbe angeblich eher für Frauen geeignet sei. Andere äußerten, dass man davon Augenkrebs bekomme und der pinke Wohnwagen einfach nur schrecklich sei. „Als Mann würde ich dieses Ding niemals fahren. Peinlich“, heißt es in einem Kommentar.
Camping: Hermanns reagieren
Die heftigen Reaktionen schockierten die Hermanns. „Es gibt auch sehr beleidigende Kommentare, die meinen Mann angreifen, aber das beschränkt sich hauptsächlich auf das Internet. Auf dem Camping-Platz haben wir überhaupt keine negativen Erfahrungen gemacht. Im Online ist die Situation anders. Aber man sollte darüber erhaben sein und nicht auf dumme Kommentare reagieren“, erzählt die Camping-Liebhaberin im Gespräch mit MOIN.DE.
Was wir eigentlich vermitteln wollen, ist die ganze Arbeit, die dahintersteckt. Die Farbe an sich ist nicht so interessant. Das bleibt Geschmackssache. Wichtig ist, dass man aus seinem Camper etwas Besonderes macht.
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Das Paar wollte nicht nur die Farbe präsentieren, sondern zeigen, dass man mit Kleinigkeiten viel verändern kann. „Die Farbe an sich ist nicht so interessant. Das bleibt Geschmackssache. Wichtig ist, dass man aus seinem Camper etwas Besonderes macht. Es muss auch nicht jedem gefallen. Wichtig ist, dass wir uns wohlfühlen. Mein Mann hat kein Problem damit und freut sich darüber. Wir wollten unseren Kindern diese Lebensfreude vermitteln. Durch solche Kleinigkeiten kann man ein bisschen positiver sein“, sagte sie.
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Die Hassnachrichten hielten die Hermanns nicht davon ab, ihren Urlaub auf dem Camping-Platz Grav-Insel auf der Rhein-Halbinsel Grav bei Wesel zu verbringen und sich auf die Aufmerksamkeit der anderen Urlauber zu freuen. Sogar der WDR hat einen Beitrag über das Camping-Paar gedreht.