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Fehmarn: Leerstehendes Gebäude wird neu genutzt, doch das sorgt für Frust – „Verkehrte Welt“

Ein leerstehendes Gebäude auf Fehmarn soll neu genutzt werden, doch die Menschen sind sauer – „Verkehrte Welt“. Hier mehr lesen!

Fehmarn
© IMAGO / Agentur 54 Grad

Fehmarn:

So schön ist die Sonneninsel

Bei Einwohnern, Urlaubern und Pendlern herrscht Frust. Die Erholungsstätte des Landkreises Hersfeld-Rotenburg in Meeschendorf hat nun vorerst eine neue Bestimmung gefunden – mit der viele unzufrieden sind.

Denn wie in anderen Urlaubsorten auch, herrscht auf Fehmarn Wohnungsnot. Zwar lebt die Insel vom Tourismus, doch für die Menschen, die dort arbeiten, um diesen am Leben zu erhalten, ist kein Platz. Die Erholungsstätte Meeschendorf steht seit geraumer Zeit leer. Doch anstatt die Räumlichkeiten in Wohnungen umzubauen, passiert nun etwas ganz anderes mit der Einrichtung.

Erholungsstätte auf Fehmarn wird zur Flüchtlingsunterkunft

Bereits vor etwa einem Jahr gab es Ärger wegen der Erholungsstätte im Süden von Fehmarn. Damals richtete sich der Frust gegen das österreichische Unternehmen Jufa, das aus der Einrichtung ein Familienhotel mit 200 Betten machen wollte. Doch dieses Projekt wurde durch einen Bürgerentscheid vorerst gestoppt.

Nun gibt es erneut Ärger. Denn während die Pläne der Jufa erst einmal auf Eis liegen, stellt das Unternehmen die Einrichtung der Stadt Fehmarn zur Verfügung, um dort geflüchtete Menschen aus der Ukraine unterzubringen. Die Entscheidung sorgt für eine heftige Diskussion unter vielen, die sich der Insel verbunden fühlen.


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Die Erholungsstätte befinde sich in „bester Lage“, erklärt eine Frau. Dass sie nun als Flüchtlingsunterkunft dienen solle, sei für sie „fragwürdig“. Doch die Stadt Fehmarn benötigt dringend Wohnraum für geflüchtete Menschen aus Kriegsgebieten. Denn laut „Fehmarn24“ stoße die ehemalige Grundschule Puttgarden, die aktuell als Unterkunft dient, an ihre Kapazitätsgrenzen.

Fehmarn: Menschen fühlen sich übergangen

Doch nicht nur die Unterbringungsmöglichkeiten für Geflüchtete sind auf Fehmarn knapp. Einige Menschen hätten es lieber gesehen, dass anstatt eines Hotels oder einer Unterkunft Wohnraum für die Einwohner von Fehmarn geschaffen werde. Denn auch davon gebe es auf der Insel viel zu wenig.


Das ist Fehmarn:

  • Fehmarn ist nach Rügen und Usedom die drittgrößte Insel Deutschlands
  • Die Fehmarnsundbrücke, die Fehmarn mit dem Festland verbindet, ist 963 Meter lang
  • Der 17,6 Kilometer lange Fehmarnbelttunnel soll Fehmarn mit der dänischen Insel Lolland verbinden; die Eröffnung ist für 2029 geplant

Arbeitnehmer müssten vom Festland auf die Ostsee-Insel pendeln, weil sie in ihrem Arbeitsort keine geeignete Wohnung finden würden. „Flüchtlinge schön und gut, aber irgendwie schon verkehrte Welt“, meint eine Frau und schlägt vor: „Vielleicht sollte man für Leute, die auf der Insel arbeiten, auch mal Wohnraum schaffen.“

Doch auch andere Stimmen werden laut. Zwar herrsche auf Fehmarn Wohnraummangel für Arbeitskräfte, doch auch die Menschen aus Kriegsgebieten benötigten dringend eine Unterkunft. Eine Frau meint: „Was wird das denn hier jetzt? Bisschen am rechten Rand fischen oder wie? Was können die Flüchtlinge für den Krieg? Ich wünsche hier niemanden, jemals auf massive Hilfe angewiesen zu sein und dann solche Sprüche zu hören.“


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Letztendlich kann die Stadt die Räumlichkeiten nur so lange nutzen, bis die Jufa ihre Pläne zur Errichtung eines Hotels wieder aufnehmen kann. Dann wird es weder Flüchtlingsunterkünfte noch Wohnraum für Arbeitnehmer der Insel geben.