Ein heftig umstrittenes Thema, das die Insel Fehmarn seit Monaten in Atem hält: Die Fehmarnbeltquerung.
Trotz zahlreicher Proteste steht der Baubeginn des Mega-Projektes in den Startlöchern. Die ersten Bagger sind bereits angerollt – sehr zum Unmut der Menschen auf Fehmarn.
Fehmarn: Vorbereitungen für riesige Baustelle
Auf der Insel wird nämlich ein Arbeitshafen benötigt, der einen Umfang von rund neun Hektar hat. Über diesen sollen, ähnlich wie auf der dänischen Seite, später die fertigen Tunnelteile in den Fehmarnbelt gezogen und abgesenkt werden.
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Das ist Fehmarn:
- Fehmarn ist nach Rügen und Usedom die drittgrößte Insel Deutschlands
- Es ist die einzige Ostsee-Insel Schleswig-Holsteins
- Die Fehmarnsundbrücke, die Fehmarn mit dem Festland verbindet, ist 963 Meter lang
- Fehmarn zählt rund 12.600 Einwohner
- Auf der Insel gibt es vier Naturschutzgebiete
- Der 17,6 Kilometer lange Fehmarnbelttunnel soll Fehmarn mit der dänischen Insel Lolland verbinden; die Eröffnung ist für 2029 geplant
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Für diese Baustelle werden nun die ersten Erschließungsarbeiten getätigt. Die Tunnelbauer und -betreiber Femern A/S planen, im Juli 2021 mit dem Bau des Arbeitshafens zu beginnen.
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Das Lübecker Unternehmen Grothe Bau hat jetzt mit vorbereitenden Maßnahmen dafür begonnen. Diese sollen laut Matthias Laubenstein, zuständiger Projektleiter bei Femern A/S, bis zum 3. Juli andauern. Und die haben es in sich.
Viel zu tun auf der Baustelle auf Fehmarn
In dieser Woche wird laut „Fehmarnsches Tageblatt“ eine Baustraße angelegt. Die Dimensionen: 300 Meter lang und sieben Meter breit. „Die ist bis Ende der Woche fertig“, sagte Grothe-Bauleiter Steffen Habigsberg bei einem Ortstermin unter der Woche.
Anschließend sollen Schmutzwasser- und Trinkwasserleitungen, Stromleitungen und Leerrohre für Daten- und Steuerungskabel verlegt werden. Doch das ist noch nicht alles.
Zwei Windkraftanlagen auf Fehmarn müssen weichen
Denn das Gelände östlich der bestehenden Bahnlinie auf Fehmarn wird sich in den kommenden Wochen und Monaten noch deutlich verändern. Zwei Windkraftanlagen werden von SH Netz, der Netzbetreiber in Schleswig-Holstein, in Höhe der Nordwestspitze des Windparks Presen abgebaut.
Dann soll dort ein Umspannwerk entstehen und zusätzlich ein temporäres im Bereich der Baustelle – für die Stromversorgung eben dieser. Außerdem muss für die Baustellenversorgung und Baustellenentsorgung laut Laubenstein eine Pumpstation für Schmutzwasser errichtet werden.
Fehmarn: Weitere Baustellenstraße geplant – zur Entlastung von Puttgarden
In den folgenden Wochen soll dann eine weitere Baustellenstraße entstehen, die von der K49 abgeht. Damit soll gewährleistet werden, dass kein Baustellenverkehr mehr durch Puttgarden fährt. „Die Anbindung von Marienleuchte bleibt immer bestehen“, sagte Laubenstein laut „Fehmarnsches Tageblatt“.
Dafür sollen zwei Brückenbauwerke errichtet werden, das erste bereits im Herbst. Die Fertigstellung beider Brücken ist für Sommer 2022 beziehungsweise Sommer 2023 geplant. Gleichzeitig sollen auf der Baustelle auf Fehmarn Büroräume, Materiallagerstätten und ein Betonwerk entstehen.
Erstes Tunnelelement soll „Ende 2023, Anfang 2024“ abgesenkt werden
Viel zu tun also, bis „Ende 2023, Anfang 2024“ das erste Tunneltestelement abgesenkt werden soll. Die Kritik der Menschen wird auch bis dahin wohl laut und deutlich bleiben.
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„Unfassbar“, schreibt zum Beispiel eine Frau auf Facebook. „Traurig“ eine andere. Und ein Mann meint: „Kotzen könnte ich“. Das Projekt Fehmarnbelttunnel bleibt also weiter heftig umstritten. (mk)