Sanierungsbedürftig – das beschreibt einige Gebäude in der Marienstraße in Flensburg gut. Einwohner wundern sich bereits, wieso die Häuser aussehen, wie sie aussehen.
Schließlich ist es nicht schön für das Stadtbild von Flensburg, wenn heruntergekommene Gebäude die Straßen zieren. Und dann auch noch eine so prominente wie die Marienstraße. Aber warum ist das so? MOIN.DE hat nachgefragt.
Flensburg: Ein unschöner Anblick
Das bemerken die Anwohner und tauschen sich darüber aus. „Schade, dass solche Häuser verkommen müssen“, schreibt ein Flensburger zu einem Bild der Außenfassaden.
Er postet es in eine Facebook-Gruppe und bekommt reichlich Reaktionen darauf. „Die Dinger sind einfach völlig fertig“, meint jemand darunter. „Typisch Flensburg“, schreibt sogar jemand, woraufhin andere aber direkt dementieren: „Das ist doch nicht nur in Flensburg so.“
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Eine Frau findet den Anblick „einfach nur traurig“. Eine Flensburgerin erinnert sich daran, wie es hier früher einmal ausgesehen hat: „Omg nein. Das war mal so schön da.“
So steht es um die Gebäude in Flensburg
Tatsache ist, wie viele bereits vermuteten, dass diese Häuser unter Denkmalschutz stehen. Clemens Teschendorf, Sprecher der Stadt Flensburg, bestätigt MOIN.DE das: „Die drei stehen allesamt auf der Denkmalliste.“
Für die Gebäude bedeutet das, dass der Eigentümer sich darum kümmern muss. Was damit passiert, liegt also in dessen Hand. „Wir geben Hilfestellung für die Eigentümer“, betont Teschendorf.
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Das ist Flensburg:
- Die kreisfreie Stadt Flensburg ist nach Kiel und Lübeck die drittgrößte Stadt im Bundesland Schleswig-Holstein
- Flensburg liegt am Ende der Flensburger Förde, dem westlichsten Punkt der Ostsee, und an der nördlichen Grenze der Halbinsel Angeln
- Die Hafenstadt gliedert sich in 13 Stadtteile und 38 statistische Bezirke
- In Flensburg leben rund 90.000 Einwohner (Stand: Dezember 2019)
- Die Stadt liegt direkt an der dänischen Grenze und galt lange Zeit als Zentrum der dänischen Minderheit. Heute leben rund 2.300 Dänen in Flensburg (Stand: Dezember 2019)
- Bundesweit bekannt ist die Stadt vor allem durch die vom Kraftfahrt-Bundesamt gespeicherten „Punkte in Flensburg“
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Demnach steht es der Stadt Flensburg und dem Denkmalschutz zu, zu unterstützen und Hilfe zu leisten. Bei solchen Fällen wird in den Dialog mit den Eigentümern gegangen, um eine Lösung zu finden.
Eines der drei Gebäude sei jüngst verkauft worden, sagt Teschendorf. Die neuen Eigentümer würden sich auch sehr willig zeigen, hier etwas dran zu machen. In dem Fall wird von der Stadt Kontakt aufgenommen, um zu helfen.
Flensburg: Keine günstige Angelegenheit
Klar, der Preis der Immobilie ist meist happig und der Markt entwickelt sich primär weiter in die Richtung. Tendenziell sieht es nicht besser aus – die Preise gehen weiter nach oben.
Es muss bei einem solchen Kauf natürlich nicht nur der Kaufpreis bedacht werden. Insbesondere die Kosten danach sind oft überwältigend. So müsse erst einmal geschaut werden, in welche Richtung die Planungen für die Gebäude gingen. Oft seien hier elementare Bauarbeiten notwendig. „Das sind alte Häuser mit oft schwierigen Bausubstanzen“, sagt Teschendorf.
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10 Tipps für Urlaub an der Ostsee:
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- Fischland-Darß-Zingst
- Poel
- Heiligendamm
- Timmendorfer Strand
- Fehmarn
- Hohwachter Bucht
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Förderprogramme in Flensburg möglich
Aber: „Wir sind guter Dinge, dass sich da was tut“, betont Teschendorf. So könnte sich der ‚Schandfleck‘ in der Marienstraße bald verändern.
Flensburg ist groß, es gibt viele alte Gebäude – und entsprechend viel zu tun. (lfs)