In der Stadt Flensburg gibt es aktuell rege Diskussionen um eine ziemlich ungewöhnliche Maßnahme. Es ist nicht das erste Mal in der Stadt in letzter Zeit.
Jeder kennt Snack-Automaten, die meistens an Bahnhöfen stehen. Wenn es keinen Kiosk gibt oder dieser gerade geschlossen hat, können sich Reisende an den Geräten etwas zum Essen holen. In dieser Geschichte aus Flensburg aber geht es nicht etwa um einen Bahnhof.
Diskussionen in Flensburg
In der Fördestadt wurde ein großer Snack-Automat nämlich direkt neben einer kleinen Bushaltestelle aufgestellt – „Alter Kupfermühlenweg“ heißt sie. Das Gerät führt das gängige Sortiment: Haribos und Schokoriegel. Für eine solch kleine Bushaltestelle ein ungewöhnlicher Anblick.
Unter den Einwohnern von Flensburg führt das zu großen Diskussionen. „Hammergeil, wie in der Schweiz. Dort stehen sie überall rum und man kann sogar über das Handy bezahlen, klasse Idee“, heißt es zum Beispiel von einer Frau zu einem Bild des Automaten auf Facebook.
Aber es gibt auch Debatten um den Preis für solche Snacks: „Ich find‘s gut. Klar ist das teurer und unpersönlicher als im Laden. Dafür steht das Teil aber auch 24/7 da und im Notfall ist mir der Preis egal“, heißt es von einer weiteren Person.
Den Automaten kannst du >>> hier sehen.
Viele Einwohner sorgen sich auch um die Errungenschaft, da sie Zerstörung befürchten.
Mehr über Flensburg:
- Die kreisfreie Stadt Flensburg ist nach Kiel und Lübeck die drittgrößte Stadt im Bundesland Schleswig-Holstein
- Flensburg liegt am Ende der Flensburger Förde, dem westlichsten Punkt der Ostsee, und an der nördlichen Grenze der Halbinsel Angeln
- Die Hafenstadt gliedert sich in 13 Stadtteile und 38 statistische Bezirke
- In Flensburg leben rund 90.000 Einwohner (Stand: Dezember 2019)
- Die Stadt liegt direkt an der dänischen Grenze und galt lange Zeit als Zentrum der dänischen Minderheit. Heute leben rund 2.300 Dänen in Flensburg (Stand: Dezember 2019)
- Bundesweit bekannt ist die Stadt vor allem durch die vom Kraftfahrt-Bundesamt gespeicherten „Punkte in Flensburg“
Flensburg: Betreiber meldet sich zu Wort
Von der Diskussion mitbekommen hat auch der, der den Automaten aufstellte. Unter dem Beitrag meldet sich Andreas Munk und erklärt, wie es zu der Idee neben der Bushaltestelle kam.
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„Wir sind als Familie im Bereich Immobilienentwicklung/schaffen von Wohnraum/Sanierung tätig. Da die Zeiten für uns gerade auch nicht so leicht sind und wir unsere beiden Mitarbeiter halten möchten, habe ich nach links und rechts geguckt, was wir noch so machen können“, heißt es von ihm.
Er sei selbst im Dorf Sterup aufgewachsen und habe lange Zeit Tag und Nacht gearbeitet. Deswegen sei er „ein großer Freund von Uhrzeit-unabhängigen Möglichkeiten. Da immer mehr Kioske schließen, war es für mich einfach eine naheliegende Ergänzung, die ich mal ausprobieren wollte.“
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Die Preise des Automaten würden sich nach denen an Tankstellen richten. Den Einkauf erledigt Andreas Munk manchmal auch über Edeka oder den CITTI-Markt. „Für den Großhandel sind wir zu klein.“
Andreas Munk sagt: „Für wen das nichts ist, der kann einfach dran vorbeigehen. Die Automaten stehen nirgends im Weg. Für wen das was ist und wer eine gute Idee hat, womit wir die befüllen sollten, ist herzlichst dazu eingeladen, uns Bescheid zu geben.“
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Aufgestellte Automaten sorgen übrigens immer wieder für Aufsehen. Zum Beispiel auch ein Pizza-Automat in Flensburg (hier mehr dazu).