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Greifswald gibt Hunderttausende Euro Steuergeld aus – und nichts kommt dabei rum

Greifswald gibt Hunderttausende Euro Steuergeld aus – und nichts kommt dabei rum

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Blick auf das Rathaus von Greifswald. Hat die Stadt Geld verprasst? Foto: imago images/Andre Gschweng

Was gerade in Greifswald passiert, sorgt für Ärger. Einige sprechen sogar von einem neuen Fall für „den Bund der Steuerzahler“.

Über einen Zeitraum von fast einem Jahr hat die Hansestadt Greifswald mehrere 100.000 Euro Steuergelder ausgegeben. Doch wofür?

Greifswald: Neuer Verwaltungssitz steht seit Monaten leer

Im März vergangenen Jahres wurde ein neuer Verwaltungssitz in der Walther-Rathenau-Straße angemietet. In dem ehemaligen Kopierzentrum sollten etwa 70 Beschäftigte unterkommen, weil der aktuelle Standort in der Nähe aus allen Nähten platzt.

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Das ist Greifswald:

  • Greifswald ist die fünftgrößte Stadt in Mecklenburg-Vorpommern. Rund 59.000 Menschen leben dort.
  • Die Stadt liegt an dem in die Ostsee mündenden Fluss Ryck am Greifswalder Bodden – zwischen den Inseln Usedom und Rügen.
  • Die Universität Greifswald wurde 1456 gegründet und gilt als eine der ältesten Universitäten der Welt.
  • Mehrere Schiffe sowohl der zivilen Schifffahrt als auch der Marine sind nach der Hafenstadt benannt, die einst Teil der Hanse war
  • Die Universitätsstadt stand einst unter schwedischer Herrschaft – für fast zwei Jahrhunderte

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Doch passiert ist bislang nichts. „Wir zahlen seither also mehrere Hunderttausend Euro Mietkosten für ein leer stehendes Gebäude“, kritisiert Gerd-Martin Rappen (CDU), Finanzausschussvorsitzender der Bürgerschaft, in der „Ostsee-Zeitung“ (OZ).

Probleme mit der Internetleitung in Greifswald

Achim Lerm, stellvertretender Oberbürgermeister von Greifswald, verteidigt sich: „Beim geplanten Bezug der Rathenaustraße haben sich erhebliche Schwierigkeiten herausgestellt.“ Denn offenbar gibt es Probleme mit der Internetanbindung an den Zentralserver der Stadt.

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Nötig sei demnach eine Gigabitleitung, die aktuell aber nicht zur Verfügung stünde. Und das, obwohl das Gebäude laut Rappen in der Vergangenheit von einer Computerfirma genutzt worden sei.

Greifswald: Es geht um etwa 250.000 Euro

„Wir zahlen jetzt also monatelang einen substanziellen, sechsstelligen Betrag, weil niemand richtig hingeguckt hat, ob man da ein Kabel legen kann“, äußert auch SPD-Fraktionschef Andreas Kerath in der „OZ“ Kritik. Nach Informationen der Zeitung geht es um eine Summe von etwa 250.000 Euro.

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Doch es gibt Hoffnung: Statt im April vergangenen Jahres sollen jetzt zum 1. Februar erste Mitarbeiter in das neue Gebäude in der Walther-Rathenau-Straße 11 in Greifswald einziehen.

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Umzug in Greifswald soll bis Juni abgeschlossen sein

Für die Mitarbeiter des Wahlbüros solle mit der vorhandenen Bandbreite des Internetanschlusses eine Übergangslösung geschaffen werden, sagt Oberbürgermeister Stefan Fassbinder (Grüne). Auch er bedauert die Situation: „Die ganze Sache ist alles andere als befriedigend.“

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Aktuell rechnet die Stadt Greifswald damit, dass der Umzug aller Beschäftigten im Juni 2022 abgeschlossen ist. Wenn bis dahin nicht neue Probleme mit dem Breitbandanschluss auftreten. (mk)