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Hamburg: Roger Waters soll trotz antisemitischer Aussagen auftreten – Experten fassungslos

Experten sind fassungslos. In Hamburg werden Proteste vor dem Konzert der Pink Floyd-Legende am 7. Mai erwartet.

Am Sonntag, den 7. Mai soll Musiker Roger Waters in der Barclays Arena in Hamburg auftreten. Frankfurt sagte ein Konzert seiner Deutschland-Tour sogar ab – wegen antisemitischer Aussagen, Verschwörungs-Narrativen und bizarren Ansichten zum Ukraine-Krieg.

In Hamburg soll er trotzdem spielen – obwohl er die Bühne immer wieder für Antisemitismus nutzt. Experten zeigen sich empört.

Hamburg: Proteste erwartet

In der Barclays Arena in Hamburg soll der Auftakt von Roger Waters (ehemals Pink Floyd) Deutschland-Tour beginnen. Mehr als fragwürdig, finden Antisemitismus-Beauftragte und andere Kritiker. Doch die Veranstalter in Hamburg sehen „keine Handhabe“.

In Köln soll es laut „Radio Köln“ am 8. Mai sogar eine Kundgebung gegen ein bevorstehendes Konzert des Musikers am darauffolgenden Tag geben – auch in Hamburg sind wohl Proteste zu erwarten. Die Gründe: Roger Waters äußerte sich in der Vergangenheit immer wieder klar antisemitisch. Er meint, seitdem Palästinenser ihn über die Lage der Menschen in Israel aufgeklärt hätten, sehe er klar. Bei der Kampagne BDS engagiert er sich sogar mit dem Ziel, Israel zu boykottieren.


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Hamburg: Wahnwitzige Aussagen

Mehrfach verglich er Israel mit Nazi-Deutschland, sprach von Völkermord. Kritik an diesen Feststellungen, und denen, dass die Musikindustrie von jüdischen Lobbys durchsetzt sei, stempelt er als „westliche Propaganda“ ab. Das Konzert in Frankfurt soll nach erfolgreicher Klage des Musikers am 28. Mai stattfinden, auch in der Olympiahalle München soll er auftreten.

Gegenüber dem NDR zeigt sich Mauricio M. Dessauer von der jüdischen Gemeinde Hamburg mit scharfen Worten: „Roger Waters Taten und Worte sind die eines absoluten Juden-Hassers. Eines uneinsichtigen Menschen“, sagt er. Stefan Hensel, Antisemitismusbeauftragter der Stadt Hamburg wünscht sich mehr Engagement von der Hansestadt.


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Hamburg: Experten empört

Wie der „Kampf gegen Antisemitismus gestaltet werden“ solle, wenn ein Musiker mit internationalem Renomée die Chance bekäme, durch seine Popularität Antisemitismus und Verschwörungstheorien zu verbreiten, will Stefan Hensel, Antisemitismusbeauftragter der Stadt Hamburg, gegenüber dem NDR wissen.

Das Problem: Die Kulturbehörde Hamburg hat kaum Möglichkeiten, gegen den Auftritt von Roger Waters am 7. Mai vorzugehen: „Das Konzert findet nicht in städtischer Verantwortung statt, so dass wir da auch keine Handhabe haben“. Letztendlich liegt die größte Macht bei denen, die Tickets für das Konzert gekauft haben, denn die Entscheidung, das Konzert zu besuchen, liegt bei jedem Einzelnen.