Der millionenschwere Einbruch in einer Haspa-Filiale im schleswig-holsteinischen Norderstedt hat im Sommer bundesweit Schlagzeilen gemacht. Vier Monate später könnten die Ermittler der Aufklärung deutlich näher gekommen sein.
Nachdem der spektakuläre Haspa-Vorfall am Mittwoch in der Sendung „Aktenzeichen XY“ gezeigt wurde, rückte die Polizei zwei Tage später zu einem Großeinsatz aus.
Haspa-Raub: Polizei durchsucht Wohnungen
Am Freitag ging die Polizei mit einer Razzia in Berlin gegen Verdächtige vor. Mehrere Wohnungen in Spandau, Neukölln und Tempelhof, ein Geschäft in Charlottenburg und eine Spielhalle im brandenburgischen Königs Wusterhausen wurden am Morgen von Spezialeinsatzkommandos (SEK) und der Kripo durchsucht, wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten.
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Unterstützt wurden die Beamten aus Schleswig-Holstein bei dem Einsatz von der Berliner Polizei. Gemeinsame Ermittlungen der Kriminalinspektion Pinneberg und der Staatsanwaltschaft Kiel hätten in den vergangenen Monaten den Anfangsverdacht des bandenmäßigen Diebstahls gegen drei Berliner im Alter von 24 bis 44 Jahren begründet, teilten die Behörden weiter mit.
Die Verdächtigen seien nach Ende des Einsatzes wieder entlassen worden. Bei den Durchsuchungen wurden den Angaben zufolge mögliche Beweismittel sichergestellt, die jetzt ausgewertet werden sollen. Die Ermittler fanden auch eine Größere Menge Betäubungsmittel.
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Daten und Fakten zur Haspa:
- Die Hamburger Sparkasse (Haspa) ist seit ihrer Gründung im Jahr 1827 die Bank für alle Hamburger
- Die Haspa ist die führende Bank für Privatkunden und mittelständische Firmenkunden in der Metropolregion Hamburg
- Zudem ist die Haspa die Gründerbank Nummer eins in Hamburg
- 120 Filialen hat die Haspa in der Metropolregion Hamburg
- Mit 5.000 Mitarbeitern und 250 Ausbildungsplätzen ist die Haspa einer der größten Arbeitgeber und Ausbilder in Hamburg
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Am Mittwoch war in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY…ungelöst“ über den spektakulären Einbruch berichtet worden. Anschließend gingen nach Polizeiangaben mehr als 50 Hinweise ein. Ob ein Zusammenhang zwischen den neuen Hinweisen und dem Einsatz in Berlin besteht, war zunächst nicht klar.
Haspa setzt 55.000 Euro Belohnung aus
Die Hamburger Sparkasse (Haspa) und die Staatsanwaltschaft hatten 55.000 Euro Belohnung für Hinweise ausgesetzt, die zur Ergreifung der Täter führen.
Einem Bericht der „Bild“-Zeitung zufolge richtete sich die Razzia gegen Mitglieder eines bekannten arabischstämmigen Clans. Sie stehen schon länger im Fokus der Ermittlungen (MOIN.DE berichtete).
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Aus diesem Kreis stammten auch die Diebe der Goldmünze aus dem Berliner Bode-Museum und die Verdächtigen vom Diamanten-Diebstahl aus dem Grünen Gewölbe in Dresden. Durchsucht worden sein soll demnach auch ein Juweliergeschäft in Berlin-Charlottenburg. (dpa/lh)