Wenn kaum noch Geld bleibt, um sich selbst zu ernähren, was wird dann aus den Haustieren? Die Inflation macht es vielen Menschen, die wenig verdienen, aktuell besonders schwer. In Kiel soll denen, die auch noch eine Katze, einen Hund oder ein anderes geliebtes Haustier versorgen müssen, geholfen werden.
Wer sich das Futter nicht mehr leisten kann, soll sich an die Tiertafel in Kiel wenden. Nur so kann sichergestellt werden, dass auch der Hund genug Fressen im Napf hat und nicht im Tierheim landet.
Hund in Kiel: Viele Halter können sich kein Futter mehr leisten
Erst die Pandemie, jetzt die Inflation. Viele Menschen in Deutschland müssen aktuell mit sehr wenig Geld auskommen. Bei einigen reicht das Geld gerade einmal für die eigene Versorgung und selbst da wird es schon knapp. Doch auch die geliebte Fellnase braucht Futter, um gesund zu bleiben. Wer sich dieses nicht mehr leisten kann, kann sich an die Tiertafel wenden.
In Kiel hat die gemeinnützige Organisation, die sich durch Spenden finanziert, einmal in der Woche geöffnet. Neben Futter, Spielzeug, Decken und Grundausstattung übernimmt die Tiertafel auch Tierarztrechnungen.
Das ist Kiel:
- Kiel ist Landeshauptstadt und auch bevölkerungsreichste Stadt von Schleswig-Holstein
- Hier leben rund 246.300 Menschen
- Die Stadt ist ein bedeutender Stützpunkt der Marine
- Kiel ist bekannt für den Handballverein THW Kiel und den Fußballclub Holstein Kiel
- Jährlich lockt die Kieler Woche viele Besucher an
Seit dem Krieg in der Ukraine sei der Zulauf sogar noch weiter angestiegen, erzählt eine Mitarbeiterin der Tafel dem „NDR“. Doch die Mitarbeiter bemühen sich, alle Tiere so gut wie möglich zu versorgen.
Hund in Kiel: „Viele schämen sich für ihre Situation“
„Hunde sind bei der Wahl ihres Fressens relativ unproblematisch. Katzen hingegen können wählerisch sein. Wir versuchen auf die Wünsche der Tiere einzugehen, solange es nicht den Rahmen sprengt. Auch eine besondere Ernährung bei verschiedenen Erkrankungen wird von uns im Regelfall abgedeckt.“
Vielen fällt der Gang zur Tafel zunächst nicht so leicht. „Viele schämen sich für ihre Situation, das ist nicht nötig. Gerade bei Hunden ermutigen wir unsere Kunden dazu, ihre Vierbeiner regelmäßig mitzubringen. So können wir uns davon überzeugen, dass es ihnen gut geht. Wir kennen die meisten Schicksale, die hinter den Karteikarten stecken und versuchen so gut es geht zu helfen.“
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Wegen der steigenden Kunden sei die Tiertafel in Kiel aktuell auf noch mehr Unterstützung angewiesen. Obwohl die Spenden nicht steigen, versuchen die Mitarbeiter der Tafel einen Aufnahmestopp zu verhindern und so viel Futter wie möglich zu verteilen.
Damit möchten sie um jeden Preis vermeiden, dass die Tiere ein trauriges Ende im Heim finden.