In Kiel sorgen sich Anwohner in der Projensdorfer Straße um ihre Sicherheit. Das liegt am Verkehr. Doch was genau ist dort so gefährlich?
Schon seit Jahren nimmt der LKW- und der PKW-Verkehr in der Projensdorfer Straße in Kiel zu. Einhalten der Tempo-30-Begrenzung? Oft Fehlanzeige! Die Fahrzeuge brausen mit erhöhter Geschwindigkeit durch die Wohnstraße – sehr zum Unmut der Nachbarn.
Kiel: Anwohner haben Angst um ihre Sicherheit
Die Bewohner dort leiden darunter. Viele von ihnen haben Angst vor Unfällen. Wie die „Kieler Nachrichten“ berichten, fordern die Anwohner dort eine Alternative, um ins Gewerbegebiet Tannenberg zu gelangen.
Michael Heruth ist einer der Anwohner in der besagten Straße. Der Verkehr dort macht ihm schwer zu schaffen. Viele der PKW- und LKW-Fahrer halten sich laut ihm nicht an die vorgegebene Höchstgeschwindigkeit und fahren „rund um die Uhr, sieben Tage die Woche“ durch. Der Verkehr hat in den letzten Jahren zugenommen.
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Eine der größten Gefahren: Viele der Wohnhäuser grenzen mit ihren Grundstücken unmittelbar an die ursprünglich als Feldweg angelegt Straße. Schützende Bürgersteige gibt es also nicht.
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Das ist Kiel:
- Kiel ist Landeshauptstadt und auch bevölkerungsreichste Stadt von Schleswig-Holstein
- Hier leben rund 246.300 Menschen
- Die Stadt ist ein bedeutender Stützpunkt der Marine
- Kiel ist bekannt für den Handballverein THW Kiel und den Fußballclub Holstein Kiel
- Jährlich lockt die Kieler Woche viele Besucher an
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Eine weitere Gefahr sieht Anwohner Jan Kretzschmar: Kurz vor dem Bahnübergang im Waldgebiet sei die Straße sogar noch schmaler.
Besonders gefährlich: Der Fußgängerbereich ist lediglich mit einer weißen Linie abgegrenzt. „Wir haben hier alle jeden Tag Angst, dass etwas passiert“, sagt Michael Heruth.
Kiel: Verkehr belastet Anwohner schwer
Grund für den steigenden Verkehr ist das Gewerbegebiet Tannenberg. Mit KVP Pharma + Veterinär Produkte und Walterwerk Kiel sind dort zwei sehr gefragte Arbeitgeber zuhause.
Insgesamt haben die beiden Unternehmen über 1.000 Mitarbeiter. Klar, dass an der Projensdorfer Straße immer etwas los ist. Schwertransporte sind übrigens auch keine Seltenheit dort.
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Die beiden Firmen sind sich diesem Problem durchaus bewusst und appellieren an ihre Mitarbeiter, sich an die Tempogrenzen zu halten.
Zuletzt gab es im März ein Schreiben an Oberbürgermeister Ulf Kämper. Es wurde auf die schwierige Situation aufmerksam gemacht.
Kiel: Gefragte Arbeitgeber sorgen für eine Menge Verkehr
Die Unternehmen bekennen sich deutlich zum Standort Kiel. Doch trotzdem seien sie interessiert an einem Standort mit einer „sicheren Straßenanbindung und einer guten Infrastruktur“.
„Ich bin schon seit Jahren mit der Stadt im Gespräch wegen der dringend erforderlichen Sanierung der Asphaltdecke der Projensdorfer Straße und einer alternativen Anbindung für den Lkw-Verkehr“, erklärt Walterwerk-Geschäftsführer Andreas Eule.
Den Anwohner macht die Sanierung jedoch Sorge. Sie haben Angst, dass ohne Schlaglöcher noch mehr gerast wird. Die Bewohner möchten, dass die Straße für den Lastverkehr gesperrt wird.
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Kiel: Ohne Schlaglöcher noch mehr Raser?
Die Stadt verweist laut der „Kieler Nachrichten“ darauf, dass die Vorplanung für eine zweite Anbindung des Gewerbegebiets bereits läuft.
Wenn dem so sei, dann dürften sich die Anwohner in ferner Zukunft vielleicht doch wieder sicherer fühlen. (cf)