Angesichts steigender Corona-Zahlen schränken immer mehr Kliniken in Schleswig-Holstein die Besuchsmöglichkeiten für Angehörige ein. In den Sana Kliniken in Lübeck gilt seit Mittwoch ein komplettes Besuchsverbot. Der Zutritt für Besucher sei nur noch in Ausnahmefällen, etwa bei sterbenden Angehörigen, möglich. Das teilte die Einrichtung mit.
In dem Fall müssten Besucher außer einem vollständigen Covid-19 Impfschutz oder einem Genesenen-Nachweis einen höchstens 24 Stunden alten negativen Antigen-Test vorlegen. Die Entscheidung aus Lübeck stößt bei einigen auf Wut, aber auch auf Verständnis.
Lübeck: „Das macht traurig“
Unter einer entsprechenden Meldung bringen diese Menschen in einer lokalen Facebook-Gruppe ihren Unmut zum Ausdruck. Hier ein Auszug der Kommentare:
- „Mir tun die Kranken und Ihre Angehörigen so leid, weil es so viele Egoisten gibt.“
- „Das macht traurig.“
- „Da kann man nur hoffen, dass von seinen Liebsten gerade keiner in die Klinik muss. Einfach nur unmenschlich.“
- „Schrecklich, aber vernünftig.“
Auch wenn diese Einschränkungen in Einzelfällen schwer nachzuvollziehen seien, so seien sie doch notwendig, um die Sicherheit von Angehörigen, Patienten und Mitarbeitern sicherzustellen, sagte eine Sprecherin der Kliniken.
Lübeck und Kiel: 3G im Universitätsklinikum
An den Standorten Lübeck und Kiel des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH) gilt seit Mittwoch nach Angaben eines Sprechers für Besucher die 3G-Regelung. Das heißt, sie müssen nachweisen, dass sie geimpft, genesen oder negativ getestet sind. Außerdem müssen sich Besucher vorab im Internet oder vor dem Betreten des Klinikums am Eingang registrieren.
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Das ist Lübeck:
- Flächenmäßig ist Lübeck die größte Stadt Schleswig-Holsteins
- Das geschlossene Stadtbild wurde 1987 von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt
- Die Hansestadt zählt 1800 denkmalgeschützte Gebäude
- Lübeck zählt rund 220.000 Einwohner
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Im Westküstenklinikum mit Häusern in Heide und Brunsbüttel gelten von Donnerstag an wie schon in früheren Wellen der Corona-Pandemie eingeschränkte Besuchszeiten. Außerdem dürfe dann jeder Patient pro Tag nur noch einen Besucher empfangen, sagte ein Kliniksprecher.
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Details sollten im Laufe des Mittwoch veröffentlicht werden. Auch in den Imland-Kliniken in Rendsburg und Eckernförde sei ab sofort nur noch ein Besucher pro Patient und Tag erlaubt, sagte eine Sprecherin. Dabei gelte die 3G-Regel.
Im ganzen Bundesland gelten ab Montag strengere Corona-Regeln. Alles Wichtige dazu erfährst du >>> hier. (dpa/kbm)