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Mecklenburg-Vorpommern: 19-Jährige verzweifelt wegen Corona – „Ich mache mir große Sorgen“

Mecklenburg-Vorpommern: 19-Jährige verzweifelt wegen Corona – „Ich mache mir große Sorgen“

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Lara aus Mecklenburg-Vorpommern findet keine Ausbildung. Die Lage bereitet ihr große Sorgen (Symbolfoto). Foto: imago images/photothek & imago images / blickwinkel

Stralsund. 

Für Schulabgänger in Mecklenburg-Vorpommern war dieses Jahr sicherlich nicht einfach. Mitte März wurden die Schulen geschlossen, Vorbereitungen für die kommenden Prüfungen fanden im Home-Office statt und dann herrschte auch noch Unsicherheit um die Abschlussprüfungen.

Nun sind die Prüfungen zwar geschrieben, doch viele Schülerinnen und Schüler wissen nicht, wie es mit ihnen nach der Schule weitergehen soll. Auch Lara Luckmann aus Stralsund in Mecklenburg-Vorpommern gehört dazu. Wegen der Corona-Krise findet sie keine Ausbildung. Sie schildert MOIN.DE ihre aktuelle Situation und spricht über ihre Sorgen um die Zukunft.

Mecklenburg Vorpommern: Lara hat einen Traum

Die 19-Jährige steht kurz davor, ihre Mittlere Reife zu absolvieren und sucht bereits seit Januar nach einer Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement. Ihr Traum ist es nämlich, eines Tages Managerin oder Geschäftsführerin einer Firma zu werden.

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Ausbildungen während Corona:

  • Bewerbungen auf offene Stellen sind weiterhin möglich
  • Klassische Bewerbungsgespräche fallen bei vielen Unternehmen aus
  • Stattdessen setzen viele Betreibe jetzt auf auf Online-Bewerbungen und Videointerviews
  • Der Ausbildungsstart 2020 ist in keinem Bundesland betroffen

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Um ihrem Ziel ein Stück näher zu kommen, habe die 19-Jährige inzwischen knapp 70 Bewerbungen geschrieben. Auch schon vor Corona war es nicht leicht, eine Stelle zu finden. „Ich habe eine Seh- und Hörbehinderung“, erzählt sie der Redaktion.

Dennoch habe sie Erfolg mit einigen ihrer Bewerbungen gehabt und wurde zu Gesprächen eingeladen. Sogar eine Zusage aus einem kleinem IT-Unternehmen habe sie bekommen.

Ausbildung wegen Corona verloren

Doch die Freude war nur von kurzer Dauer: „Es kam zu Verzögerungen mit dem Ausbildungsvertrag und letztendlich wurde die Ausbildung dann komplett abgesagt mit der Begründung: Corona.“

Klar: Die Corona-Krise hat auch die Wirtschaft ordentlich ins Wanken gebracht. Die Folgen sind Umsatzeinbrüche, Kurzarbeit und manchmal sogar Entlassungen. Obwohl Fachkräfte weiter dringend gesucht werden, überlegt so manches Unternehmen, ob es in diesem Jahr überhaupt Auszubildende aufnimmt.

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Jetzt bangt Lara um ihre Zukunft: „Ich mache mir große Sorgen. Ich finde es ohnehin schon schwer, eine Ausbildung zu finden. Als Corona kam, wurde es dann nochmal um einiges schlimmer. Letztendlich kamen nur noch Absagen.“ Einmal habe sie sogar zehn an einem Tag bekommen, erzählt sie MOIN.DE

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Auch wenn sich Mecklenburg-Vorpommern und der Rest von Deutschland nach dem Lockdown allmählich wieder öffnen, ändere das an Laras schwieriger Lage nichts. „Es lassen sich kaum noch Stellen finden und wenn, dann meistens erst für nächstes Jahr“, erzählt sie.

Keine Besserung in Sicht

Aber: „Menschen, die dieses Jahr keine Ausbildung bekommen haben, werden es nächstes Jahr wieder versuchen. Das Problem ist, dass dann auch noch die Leute dazu kommen, die nächstes Jahr ebenfalls ihren Abschluss machen und die auch wieder einen Ausbildungsplatz benötigen.“

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Auch ihr relativ hohes Alter bereitet Lara Sorgen. Wegen ihrer Behinderungen habe sich der Schulabschluss bei ihr nämlich verzögert.

„Ich bin jetzt 19 und damit älter als andere, die gerade die Schule abschließen. Ich habe Angst, dass ich irgendwann als ‚zu alt‘ gelte. Bei meinem Bruder war das auch so. Der hat leider nie eine wirkliche Ausbildungschance bekommen und galt für einige Betriebe irgendwann auch als ‚zu alt‘“.

Hoffnungen auf eine Ausbildung beinahe aufgegeben

Große Hoffnungen, jetzt noch einen Ausbildungsplatz zu finden, hat Lara nicht mehr. Im Netz finde sie kaum noch Stellen. Dennoch versucht sie es weiter.

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Sollte sie trotzdem ohne Stelle bleiben, muss die 19-Jährige ein Berufsvorbereitungsjahr machen – ein Jahr, um berufliche Orientierung in unterschiedlichen Bereichen zu bekommen. Doch wirklich davon angetan, scheint Lara nicht zu sein: „Das halte ich in meinem Fall aber eigentlich für komplette Zeitverschwendung, da ich ja weiß, was ich will. So würde ich ein komplettes Jahr vertrödeln“, sagt sie.

Keine Hilfe und Unterstützung von Außerhalb

Hilfe bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz erhalte Lara nicht. Ihre Mutter arbeite im Schichtsystem und sei daher kaum zu Hause.

Auch auf dem Internat, auf das die 19-Jährige geht, helfe ihr niemand. „Wir haben da keine Zeit für sowas. Vielmehr hat man dort nach den Hausaufgaben andere Aufgaben zu tun, Küchen- oder Wäschedienste zum Beispiel… Man kann zwar ein paar Stunden Freizeit bekommen, um Bewerbungen zu schreiben, aber wirklich Hilfe bekommt man leider nicht.“