Neben Karibik, Urlaub und Buffet umtreibt nicht nur Aida- und „Mein Schiff“-Kreuzfahrten seit Jahren eine Debatte, die aktuell mal wieder neue Höhen erreicht. Gilt heutzutage nur noch blinder Gigantismus?

Kreuzfahrtschiffe werden immer größer, mittlerweile haben es die „Mein Schiff“- und Aida-Flotten unter die 25 größten Kreuzfahrtschiffe der Welt geschafft. Ruhm, der nicht nur für Freude sorgt. Ganz im Gegenteil: Ein übler Verdacht wird laut.

Aida und „Mein Schiff“: Krasse Zahlen

Wer sich die größten Kreuzfahrtschiffe der Welt anschaut, hat so einiges vor der Brust: Mit kletternden Gästezahlen überbieten sich Reedereien noch und nöcher. In einem aktuellen Ranking von „cruisetricks.de“ ist die „Wonder of the Seas“ mit Platz für knapp 7.000 Passagiere und 362 Metern Länge die derzeitige Königin. Gefolgt von mehreren Schwesterschiffen und Riesen-Pötten wie der „MSC World Europa“ mit immerhin 333 Metern Länge und Platz für rund 6.760 Passagiere bleibt der „Aida Nova“ und „Aida Cosma“ zwar „nur“ der zehnte Platz – doch auch der weiß zu beeindrucken.

Mit je 337 Metern Länge und Raum für etwa 6.650 Passagieren lässt die Reederei ihre Muskeln spielen. Tui will mit LNG-Schiffen ab 2025 nachziehen und würde laut „cruisetricks“ wohl bald einen 26. Platz im Ranking belegen. Was Kreuzfahrt-Liebhaber davon halten, wirft Fragen auf.

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Aida und „Mein Schiff“: Wo liegt der Sinn?

Man frage sich „wo der Sinn dieses Gigantismus“ liege, merkt ein Mann an, der bereits in den 90er-Jahren Kreuzfahrten erlebte und sich an überfüllte Häfen erinnert. Die werden mit wachsenden Ausmaßen neuer Ozean-Riesen zukünftig wohl Standard sein, da sind sich andere Kreuzfahrt-Liebhaber sicher.

„Einsam wie vor 30 Jahren wird es in den meisten Häfen sicherlich nie mehr werden“, merkt ein anderer an, verweist allerdings auch auf „Massentourismus“ im Allgemeinen. Der gilt Experten als katastrophal für Strände, in Meeren und in Touristenorten, wobei Flugverkehr und Kreuzfahrten als besondere „Dreckschleudern“ gelten.

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Aida und „Mein Schiff“: „Skrupellos“

Sorgen bereiten Kreuzfahrt-Kennern das Thema Umwelt offenbar schon, vor allem angesichts immer größer werdender Schiffe, wie etliche Kommentarspalten zeigen. Wer groß baut, stößt auch mehr Schadstoffe aus, so die einhellige Meinung. „Dann ist eben der Profit größer. Und genau darum geht es. An erster Stelle muss immer die skrupellose Mehrung von Kapital um jeden Preis stehen. Alles andere ist unglaubwürdig“, merkt jemand provokant an.

Dennoch zeigen die Mega-Bauten, die nicht nur die Aida- und „Mein Schiff“-Flotte vergrößern sollen: Die Begeisterung für Kreuzfahrten ist ungebrochen – und die vielen Plätze auf den Stahl-Giganten scheinen sich zu füllen…