Die Kreuzfahrt-Branche wurde in diesem Jahr stark von der Corona-Pandemie getroffen. Immer wieder wurden Reisen verschoben oder ganz abgesagt. Auch bei „Mein Schiff“.
Noch gar nicht lange her ist die Absage der beliebten Karibik-Tour. Dabei bot „Mein Schiff“ seinen Kunden aber als Umbuchungsmöglichkeit die Kanaren-Tour an. Sie soll am 17. Dezember 2020 starten (MOIN.DE berichtete). Welche Besonderheiten Reisende dabei erwarten, verrät ein Passagier aus Hamburg MOIN.DE.
„Mein Schiff“: Er hat den Vergleich
Der Hamburger Markus H. (49) begab sich von der Hansestadt aus auf die Kanaren, wo er freudig seinen Urlaub mit dem Schiffsgiganten („Mein Schiff 2“) erwartete. Dieselbe Tour hatte er bereits vergangenes Jahr im Dezember absolviert – vor Corona. Was nun anders war, verriet er im Gespräch mit MOIN.DE.
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Die Anreise startete exklusiv: Um das Infektionsrisiko so gering wie möglich zu halten, waren im Flugzeug nur Gäste der „Mein Schiff“-Kreuzfahrt. Aber nur diejenigen, die einen negativen Covid-Test vorweisen konnten, der nicht älter als 72 Stunden war.
Außerdem musste man mehrere Gesundheitsbögen, auch für die jeweiligen Länder, die man bereist, ausfüllen. Dadurch, dass Madeira nicht angefahren wurde, diesmal nur für Spanien: „Die sind da schon sehr hinterher mit den Sicherheitsmaßnahmen“, so der Hamburger, der hauptberuflich im Vertrieb arbeitet.
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Daten und Fakten zu „Mein Schiff“:
- Insgesamt sieben Kreuzfahrtdampfer zählen zur „Mein Schiff“-Flotte der Reederei Tui Cruises
- Die gesamte „Mein Schiff“-Flotte fährt unter der Flagge von Malta, daher gibt es auch keine Umsatzsteuer an Bord
- Die Reederei hat ihren Firmensitz in Hamburg
- Bis voraussichtlich 2026 sollen drei neue „Mein-Schiff“-Kreuzer gebaut werden
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Weiter ging es dann am Flughafen Las Palmas. Dort werde man von der Reiseleitung regelrecht „durchgelotst“, meint der Hamburger.
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Man sei am Kofferband zwar alleine, aber werde anschließend auf direktem Weg zu den Bussen durchgeschleust. Auf dem gesamten Weg bis zum Schiff gilt dann Maskenpflicht.
„Mein Schiff“: Die Ankunft an Bord
Endlich sorgenfrei den Urlaub genießen und das maskenfrei? Natürlich durfte man in der bezogenen Kabine die Mund-Nasen-Bedeckung abziehen, aber sonst galt überall Maskenpflicht. Sogar unter freiem Himmel.
Ausnahmen: Nur wenn man sich fix platzierte, beispielsweise auf der Liege am Pool oder am Sitzplatz im Restaurant, durfte die Maske mal weg. Im Umkehrschluss: „Sobald man sich bewegt, musste die Maske drauf“, sagt der „Mein Schiff“-Reisende. Und noch etwas sei anders gewesen:
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„Dieses Mal waren die Angestellten nicht so herzlich wie gewohnt. Also man hatte irgendwie das Gefühl, dass die schnell zusammengewürfelt worden sind.“
Außerdem sei das Personal nicht so „firm“ mit dem Schiff gewesen. „Sie haben sich zwar Mühe gegeben – diesen extra netten Service, der den Unterschied ausmacht, gab es diesmal nicht wirklich. Vielleicht war das Personal einfach angespannt.“
Spontanität gab es auf der „Mein Schiff“ dieses Mal nicht
Ausflüge plante Markus H. dieses Mal nicht mit ein: „Man kann nicht so spontan vom Schiff runter.“ Er und seine Reisebegleitung fanden das schade. Die einzige Möglichkeit das Schiff zu verlassen, besteht derzeit bei Buchung eines Ausfluges.
Und auch da ist Vorsicht geboten: „Wenn sich Reisende von der Gruppe absetzen, riskiert man nicht mehr an Bord zu dürfen.“ Das gab es bereits bei einer Tour mit der „Mein Schiff 6“ (MOIN.DE berichtete).
Auch im Wellnessbereich muss man demnach schnell sein. Das Sportstudio habe eine Maximalgrenze an Besuchern und beim Saunieren müssen die Gäste bestimmte Zeiträume buchen. Für zwei Stunden können sie dann jeweils saunieren. Maximal dürfen zehn Personen den Wellnessbereich nutzen.
„Mein Schiff“: Die Gäste verhalten sich diszipliniert
„Die anderen Passagiere verhielten sich ziemlich entspannt und diszipliniert“, sagt der Hamburger. Alle seien nett gewesen und ihm sei zumindest keine Stresssituation aufgefallen.
Die meisten sind anscheinend froh gewesen, dass die Reise letztlich stattfand. Auf Abstand gehalten wurde auch die soziale Interaktion.
Immerhin hatte man eine Kollektiv-Veranstaltung pro Tag. Wo sonst bis in die späten Abende gelacht und getanzt wird, fand man sich täglich ein: In der Disko.
Allerdings nicht zum Feiern à la „Saturday Night Fever”, sondern zur Fiebermessung. Bis 12 Uhr mittags, musste sich jeder Passagier der Temperaturmessung per Ipad unterziehen, berichtet der Hamburger.
„Mein Schiff“: Er würde wieder mitfahren
Markus H. hat eine Woche auf der „Mein Schiff 2“ verbracht. „Ich hätte gern eine Woche verlängert“, sagt er. Er würde die Tour schnell wieder in Betracht ziehen.
Aus Erfahrung wisse er, dass bei „Tui“ Qualität geboten werde: „Essen und die Hygiene generell sind einfach um Längen besser als beispielsweise bei amerikanischen Cruiselines.“
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Obwohl wenig Spontanität möglich und man ziemlich eingeschränkt sei, sei das Urlaubsfeeling super: „Wir sind schon am Überlegen, die nächste Reise zu planen“, sagt der Hamburger. Na dann: bon voyage!
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