Große Ankündigung rund um „Mein Schiff“: Die luxuriösen Riesen-Dampfer seien derart umweltschädigend, dass Tui Cruises die Motoren nun ganz abstellen will, heißt es. Passagiere sollen nun selbst in die Eisen treten – und die Schiffe mithilfe von Cross-Trainern antreiben. Wie bitte?
Ernst gemeint ist das natürlich nicht – die Idee für die „Mein Schiff“-Flotte stammt vom Satire-Portal „Der Postillon“, doch die Idee begeistert. Satire gibt es aber nicht ohne beißende Kritik, und die hat es in diesem Fall in sich.
„Mein Schiff“: Galeerensklaven unter Deck
In „zwei Sechs-Stunden-Schichten pro Passagier“ soll die „Mein Tretschiff 1“ von Gästen an Bord betrieben werden.
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„Da das Schiff mit einem Gewicht von 111.500 Tonnen nicht gerade leicht ist, müssen stets etwa 50 Prozent aller knapp 3000 Passagiere unter Deck in die Pedale treten, um das große Schaufelrad im Heck anzutreiben“, verkündet ein fiktiver Tui-Sprecher. So solle der Kreuzfahrt-Genuss endlich komplett von frei von CO2 sein. „Den Rest der Zeit kann man sich an Deck amüsieren und die frische dieselfreie Seeluft genießen“, gibt er zu Protokoll.
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Daten und Fakten zu „Mein Schiff“:
- Insgesamt sieben Kreuzfahrtdampfer zählen zur „Mein Schiff“-Flotte der Reederei Tui Cruises
- Die gesamte „Mein Schiff“-Flotte fährt unter der Flagge von Malta, daher gibt es auch keine Umsatzsteuer an Bord
- Die Reederei hat ihren Firmensitz in Hamburg
- Bis voraussichtlich 2026 sollen drei neue „Mein-Schiff“-Kreuzer gebaut werden
- Insgesamt ca. 6.980 Besatzungsmitglieder sind an Bord der Schiffe für Tui Cruises im Einsatz
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Tui Cruises setze „vollständig auf eine bereits seit Jahrzehnten aus Tretbooten bekannte Technologie“, heißt es weiter. Der Beitrag sorgt für eine Welle der Begeisterung unter Kreuzfahrt-Liebhabern.
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„Mein Schiff“: Die Idee weckt Begeisterung
„Super Idee. Da kann man die aufgefressen Pfunde gleich abtrainieren“ meint ein Mann und bekommt reichlich Zustimmung für seinen praktischen Vorschlag. Ein Pärchen, dass sogar einen eigenen Reise-Blog betreibt, verkündet: „Das bräuchten wir für unseren Van auch. Bei den Dieselpreisen muss demnächst die Hälfte der Strecke selbst gestrampelt werden. Hybridantrieb quasi.“
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Einige Beobachter sehen das „Projekt“ kritisch – doch auch sie würzen ihre Beiträge mit einer ordentlichen Prise Humor: Eine Frau sorgt sich um die Versorgung der sportlichen Hilfskräfte und CO2-Abgase aus Radlerhosen. „Was die zum Essen brauchen…und dann die Methanbelastung“ mahnt sie an.
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„Mein Schiff“: Nur witzig ist es nicht
Eine andere Frau fühlt sich wohl in die Antike zurückversetzt und stellt klar: „Da hätte man auch die gute alte Galeere wieder einsetzen können!“. So weit kommt es ja nun nicht. Auf der „Mein Schiff“-Flotte muss weder gerudert noch gestrampelt werden, um die Ozean-Riesen über die Weltmeere zu bewegen.
Zwischen den Zeilen des „Postillon“ schwingt dennoch herbe Kritik mit, die immer wieder aufflammt: Kreuzfahrten sind ein ernstzunehmendes Umwelt-Risiko. „Mein Schiff“, Aida und Co. sehen sich seit Jahren mit Anfeindungen und Protest aus Richtung von Umweltverbänden und Klima-Experten gegenüber. Erst kürzlich kündigten die großen Reedereien an, Kreuzfahrten ohne schlechtes Umwelt-Gewissen ermöglichen zu wollen, doch die Skepsis bleibt groß (>>> hier mehr dazu).
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Es bleibt spannend, was sich innerhalb der „Mein Schiff“-Flotte in den nächsten Jahren tatsächlich verändert. Zwischendurch auch mal mit einem lachenden Auge auf die Klima-Problematik zu schauen, tut sicher gut – und ist vor allem eins: Komplett CO2-frei. (wip)