Auf Norderney fasst er sich teils an den Kopf – weil Urlauber reichlich unbedacht auf die Insel kommen. Dabei bringen sie reichlich Getier mit, das Probleme verursacht.
Dr. Karl-Ludwig Solaro (67) ist nämlich Tierarzt auf Norderney – und hat regelmäßig Erlebnisse mit Urlaubern, die kaum zu Glauben sind.
Norderney: Es sind meistens Hunde
Früher war Dr. Solaro Tierarzt für alle ostfriesischen Inseln. Neben Norderney also auch noch auf Borkum, Juist, Baltrum, Langeoog, Spiekeroog und Wangerooge. Das bedeutete viel Schlepperei von medizinischen Geräten, Überfahrten mit dem Motorboot oder Anreise mit dem Flugzeug. Seit vier Jahren praktiziert er nur noch auf Norderney – und wundert sich über Urlauber.
„Wenn ich die Tiere von Urlaubern behandle, sind das meistens Hunde“, verrät er. Klar, Wellensittiche oder Meerschweinchen gehen selten mit in den Urlaub, Katzen ebenso. Doch er wundert sich, wie wenig Gäste sich vorab informieren, ob der mitgebrachte Hund auch wirklich mit in die Ferienwohnung oder auf den Camping-Platz darf. Wie bitte?
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Norderney: Wie lange geht das noch?
„Auf manchen Campingplätzen ist das nicht erlaubt, und in einigen Hotels und Ferienwohnungen auch nicht“, sagt Dr. Solaro gegenüber den „Ostfriesischen Nachrichten“. Klare Sache, doch für offenbar viele Urlauber auf Norderney eine Überraschung. Der 67-Jährige hat da aber auch eine Lösung parat – Tiere, die auf Norderney doch nicht mit in Unterkunft dürfen, kommen in der Tierpension seiner Frau Katrin unter. Doch wie lange ist das noch möglich?
Der 67-Jährige denkt noch nicht ans Aufhören. „So lange es mir noch Spaß macht, arbeite ich weiter“, sagt er. Laut den „Ostfriesischen Nachrichten“ ist seine Frau Katrin ebenfalls Tierärztin, zwei Tiermedizinische Fachangestellte unterstützen das Veterinärs-Paar auf Norderney. Doch irgendwann muss ja Schluss sein.
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Für die Nachfolge bildet Dr. Solaro auf Norderney deshalb von Frühjahr bis Herbst Tierärzte im Praktikum aus. Ob die Praxis sich so weiter besetzen lässt, steht allerdings noch in den Sternen. Bei Norderney als Arbeitsplatz kann auf wohl kaum jemand ablehnen.