Die steigenden Corona-Infektionen bremsen das Tourismusgeschäft stark aus. Zu Weihnachten und zum Jahreswechsel auf Norderney und in ganz Niedersachsen.
Viele Urlauber sind jetzt sehr vorsichtig, das merkt man besonders auf Norderney und Spiekeroog.
Norderney: Urlauber verunsichert
Rund einen Monat vor Beginn der niedersächsischen Weihnachtsferien warten viele Urlauber mit Buchungen noch ab – mancherorts gehen auch schon Stornierungen für bereits geplante Aufenthalte ein, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur bei mehreren Tourismusverbänden im Land ergab.
Nach einer durch die Pandemie zwar spät begonnenen, aber sehr gut gebuchten Sommer- und Herbstsaison mit Auslastungen von bis zu 100 Prozent droht der Aufschwung im niedersächsischen Tourismus nun wieder abzuflachen.
Auf den Ostfriesischen Inseln, wo auch viele Gäste aus Nordrhein-Westfalen traditionell den Jahreswechsel verbringen, ist die Buchungslage laut Marketinggesellschaft solide. „Natürlich kommt es auf den Inseln vereinzelt zu Stornierungen oder Umbuchungen aufgrund der aktuellen Infektionslage. Insgesamt verzeichnen wir für die Wintersaison aber eine solide Buchungslage“, sagte der Geschäftsführer der Ostfriesische Inseln GmbH, Göran Sell.
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Das ist Norderney:
- Norderney ist eine der ostfriesischen Inseln und liegt in der Nordsee
- Es ist nach Borkum die zweitgrößte Insel dieser Inselgruppe
- Die Insel hat eine Fläche von 26,29 Quadratkilometern
- Norderney ist eine Düneninsel, die mit der Zeit aus von der Meeresströmung angespültem Sand gewachsen ist
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Borkum etwa meldet derzeit kein rückläufiges Buchungsverhalten, einige freie Unterkünfte sind dort noch vorhanden. Anders sieht es etwa auf Norderney und Spiekeroog aus. Dort stagnieren die Buchungen – zum Teil gebe es bereits Stornierungen. „Die Gäste warten aktuell die weitere Entwicklung ab, bevor fest gebucht wird“, teilte Wolfgang Lübben von der Staatsbad Norderney GmbH mit. Obwohl Urlaube an der Nordsee weiterhin möglich sind, seien viele Gäste vorsichtiger.
Diesen Eindruck teilt auch der Tourismusverband Nordsee, der Tourismusorte an der Küste vertritt. „Was wir leider beobachten, und das spiegeln unsere Orte auch wider ist, dass es schon einige coronabedingte Absagen gibt. Die Leute sind doch ein bisschen unsicher, ob sie reisen sollen oder nicht“, sagte Geschäftsführerin Sonja Janßen.
Norderney: Ungeimpfte Urlauber reisen weniger
Es sei festzustellen, dass ungeimpfte Urlauber weniger reisen – Geimpfte und Genesene aber auch von Buchungen zurückweichen. „Da können wir bereits einen Trend erkennen. Möglicherweise gibt es auch noch eine Abwartungshaltung“, sagte Janßen mit Blick auf den 9. Dezember. Dann wollen Bund und Länder überprüfen, ob die Maßnahmen des geänderten Infektionsschutzgesetzes ausreichen.
Seit vergangenem Mittwoch gelten in Niedersachsen verschärfte Corona-Regeln, wonach auch touristische Übernachtungen nur nach 2G-Regeln möglich sind: Gäste müssen einen Nachweis über eine Corona-Schutzimpfung oder über eine Genesung haben.
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Die 2G-Regel gebe mehr Sicherheit, erklärte Janßen. Doch die Überprüfung stelle insbesondere Ferienhausvermieter aus Nordrhein-Westfalen, die ihre Unterkünfte an der Küste nicht über Agenturen vermieten, vor Herausforderungen. „Für jemanden, der aus der Ferne seine Wohnung vermietet, ist das natürlich schwierig“, sagte die Geschäftsführerin.
Zu Absagen oder Umbuchungen führen die verschärften Corona-Regeln mit 2G nach Angaben der Touristiker aber kaum. „Der Großteil unseres Klientels war bereits im Sommer vollständig geimpft, so dass die Anzahl an Stornierungen von ungeimpften Gästen marginal sein sollten“, teilte Mirko Schwerdtfeger von der Nordseebad Spiekeroog GmbH mit.
Wegen der unsicheren Pandemie-Entwicklung wurden auf den Inseln bereits viele Veranstaltungen abgesagt oder verschoben. Weihnachtskonzerte oder Neujahrsbaden fallen aus. Wo es geht, setzen Kurverwaltungen auf 2G.
„Aktuell laufen Vorbereitungen, damit allen Gästen auf der Fähre ein Armband ausgegeben wird, die sie als geimpft oder genesen kenntlich macht“, teilte das Staatsbad Norderney mit. So sollen alltägliche Abläufe wie Einkäufe, Badehaus-Besuche und der Eintritt zu Veranstaltungen erleichtert werden. (mit dpa)