Helgoland.
An der Nordsee sind im November keine Urlauber erwünscht. Für die Natur der Insel Helgoland könnte sich das als deutlicher Vorteil erweisen.
Denn vor ein paar Tagen hat auf der Nordsee-Insel ein Natur-Phänomen begonnen, auf das Spaziergänger besonders viel Rücksicht nehmen müssen.
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Nordsee: Besonderes Naturschauspiel
Wie das „Hamburger Abendblatt“ berichtet, sind auf Helgoland bereits drei Kegelrobben-Babys zur Welt gekommen, hunderte werden in den kommenden Wochen noch erwartet.
Vergangenen Winter zählte die Insel 531 Geburten bei insgesamt 6.538 Tiere. Doch das ist keine Selbstverständlichkeit: Vor rund hundert Jahren war das Säugetier im Wattenmeer komplett ausgerottet gewesen.
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Robben erst seit 70er-Jahren wieder in der Nordsee
Erst seit dem Jagdverbot in den 1970er-Jahren erholt sich der Bestand. Vor 14 Jahren sind schließlich die ersten Jungen auf Helgoland zu Welt gekommen. Umso wichtiger ist der Schutz der Robben-Babys.
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Seehund oder Robbe?
- Bei beiden Tieren handelt es sich um Robben-Arten
- Seehunde sind die häufigste Robben-Art auf Sylt, ihr Bestand im gesamten Wattenmeer beläuft sich auf circa 40.000 Tiere
- Die Kegelobbe ist das größte Raubtier Deutschlands, ihr Name kommt von ihren kegelförmigen Zähnen, der Bestand liegt bei circa 8.000 Tieren
- Seehunde werden bis zu 1,80 Meter groß, Kegelrobben bis zu 2,60 Meter
- Kegelrobben bringen ihre Jungen im Dezember und Januar zur Welt. Bei der Geburt haben sie schneeweißes Fell, das sogenannte Embryonalfell, das nach circa vier Wochen verschwindet
- Seehunde bringen ihre Jungen im Juni und Juli zur Welt. Sie wechseln ihr Fell noch im Mutterleib
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„In den ersten Lebenswochen sind die Kegelrobbenjungen besonders anfällig“, erklärt Rebecca Ballstaedt, Stationsleiterin Helgoland des Vereins Jordsand, der mit dem Naturschutzbeauftragten der Gemeinde Helgoland den unter Naturschutz stehenden Kegelrobbenbestand betreut.
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Flucht in die Nordsee endet tödlich
In den ersten Wochen tragen die Jungen ein weißes Babyfell, das nicht komplett wasserdicht ist. Zudem fehlt ihnen die Speckschicht einer ausgewachsenen Robbe.
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Eine Flucht ins Meer überlebten die Neugeborenen deshalb nicht. „Werden die Tiere gestört, kann die Verbindung zwischen Mutter und Jungtier abreißen“, warnt Ballstaedt im „Hamburger Abendblatt“.
Abstand halten zu den Tieren an der Nordsee
Deshalb heißt es für Strandbesucher: Abstand halten und die niedlichen Baby aus der Ferne betrachten. Mindestens 30 Meter sollten zwischen Mensch und Tier liegen. Gleiches gilt übrigens für Seehunde, wie du >>> HIER nachlesen kannst.
„Die meisten Gäste verhalten sich sehr verantwortungsvoll, doch es kommt hin und wieder vor, dass jemand den Tieren zu nahe kommt“, berichtet die Schutzbeauftragte.
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Strandabschnitt an der Nordsee schon einmal gesperrt
2019 wurde bereits einmal ein Strandabschnitt für Besucher gesperrt. Damit Touristen trotzdem an dem Naturschauspiel teilnehmen können, hat sich die Insel ein paar besondere Ideen überlegt.
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Den vollständigen Artikel kannst du im „Hamburger Abendblatt“ lesen. (lh)