Schon vor einigen Wochen kam die Nachricht von Forschenden in der Bevölkerung an: Schleppnetzfischerei in der Nordsee ist gefährlich für die Umwelt – es muss eine andere Lösung geben.
Doch was vor Wochen und Monaten noch nicht eindringlich klargemacht wurde: Es gibt noch ein ganz anderes Problem, was damit nicht nur die Nordsee sehr stark belastet. Experten warnen nun vor den verheerenden Konsequenzen.
Nordsee: Schleppnetzfischerei heizt den Klimawandel an!
Schleppnetzfischerei in der Nordsee lässt den Kohlenstoff aus dem Meeresboden frei und verwandelt ihn im Wasser in CO₂ – ein Klimakiller, der laut der neuesten Studie des Helmholtz-Zentrums Hereon besorgniserregende Ausmaße annimmt. Die Forschenden fanden heraus, dass durch das Aufwühlen der Böden jährlich rund eine Million Tonnen CO₂ aus den Sedimenten entweichen, und weltweit könnten es sogar 30 Millionen Tonnen sein.
Nordsee: Jahrtausende an gespeicherten Kohlenstoff zerstört
n weichen, schlammigen Böden speichern Bodentiere Kohlenstoff über Jahrtausende. Sie vergraben den Kohlenstoff in tiefen Sedimentschichten – ein natürlicher Schutz vor dem Klimawandel. Doch Schleppnetze stören diesen Mechanismus, wirbeln die Sedimente auf und töten dabei Pflanzen und Tiere. Bakterien wandeln den freiwerdenden Kohlenstoff in CO₂ um, was direkt ins Wasser und teils auch in die Atmosphäre gelangt und so die Klimaerwärmung befeuert.
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„Unsere Ergebnisse zeigen die Dringlichkeit, weiche Böden wie in der Nordsee zu schützen“, fordert Wenyan Zhang, Erstautor der Studie. Momentan konzentrieren sich Meeresschutzmaßnahmen auf harte, sandige Böden – doch gerade die schlammigen Gebiete sind es, die durch Kohlenstoffspeicherung entscheidend zum Klimaschutz beitragen könnten. (dpa)