Urlaub machen sieht bei Menschen ganz unterschiedlich aus: Einige genießen es, immer wieder in denselben Ort zu fahren und höchstens Mal die Ferienwohnung zu wechseln – andere brauchen hingegen Abwechslung. Bei einer Frau wurde der Urlaubsort speziell an der Nordsee gewählt.
Dort hat Jutta Leonhardt bis vor 28 Jahren nämlich gewohnt. Als sie der Nordsee-Stadt vor Kurzem einen Besuch abstattete, wurde sie von negativen Gefühlen überrascht. „Was ist denn aus ‚meiner‘ Stadt geworden?“, fragt sie sich. MOIN.DE hat mit ihr gesprochen.
Nordsee-Ort hat sich verändert
Ein Besuch in der Geburtsstadt Cuxhaven wurde für Jutta und ihre Kinder schnell zum Trauerspiel. „Ich bin entsetzt“, meint Jutta über den Anblick der Stadt. Riesige Wohnhäuser, heruntergekommene Ecken und Häuser und ungepflegte Flächen – so hätte es hier früher nicht ausgesehen.
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Jutta ist in Cuxhaven-Döse geboren und aufgewachsen und 1995 ins Ahrtal gezogen. Bei einem Besuch in ihrer alten Heimat hätte sie wohl nicht mit einer solchen Überraschung gerechnet. Sie sei traurig, was mit der Stadt passiert ist.
Nordsee-Ort sorgt für unterschiedliche Reaktionen
„Da ist ja eine Bausünde neben der anderen und der schöne Charakter von Döse ist fast vollständig verbaut“, findet sie. Es hätte viele alte Gebäude gegeben, die es wert gewesen wären, erhalten zu werden. Die Entwicklung in Cuxhaven sei aber eine andere. „Wir haben festgestellt, dass wir dort nicht mehr leben möchten“, erklärt die ehemalige Cuxhavenerin.
Sie teilt in den Sozialen Medien einen Beitrag zu dem Thema, der für eine große Diskussion sorgt. Neben gegensätzlichen Stimmen gibt es auch viele, die Jutta zusprechen und dem alten Stadtbild ebenfalls nachtrauern.
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Nordsee: Das sagt die Stadt Cuxhaven
Ein Pressesprecher der Stadt Cuxhaven äußert sich zu den Vorwürfen, die Stadt hätte sich zum Negativen gewandelt. Er erklärt, dass sich Cuxhaven wie andere Kommunen „im Wandel der Zeit“ befinde und entscheidende Faktoren wie der Klimawandel und Umweltschutz in den Wandel hineinspielen würden.
„Die Verwaltung achtet aber bei allen Projekten darauf, den Charme und das Gesicht, für das Cuxhaven bekannt und beliebt ist, zu wahren“, versichert der Cuxhavener Pressesprecher, Marcel Kolbenstetter. Ein Beispiel für den Wandel sei der „Bürgerbahnhof“, der so heißt, da er dank des Engagements der Cuxhavener überhaupt erst realisiert werden konnte.
Kolbenstetter beschreibt den Bahnhof als neuen und hellen Bereich, der eine neue Willkommenskultur versprühe: „In diesem Bereich hat sich viel verändert. Das alte und heruntergekommene Bahnhofsareal erstrahlt nun offen und hell im neuen Glanz und wird von den Bürgerinnen und Bürgern auch als Platz zum Verweilen genutzt.“
„Ungepflegte Ecken“ im Nordsee-Ort
An ungepflegten Ecken in Cuxhaven sei man stets dran. Angestellte der Stadtverwaltung und der Nordseeheilbad Cuxhaven GmbH seien täglich in der Stadt unterwegs, „um Müll und Unrat schnellstmöglich zu entsorgen“.
„Auch ist das Grünflächenamt täglich im Einsatz, um Grünflächen und gegebenenfalls ‚Stolperfallen‘ wieder herzurichten“, erklärt Kolbenstetter. Bei rund 50.000 Einwohnern, im Sommer inklusive Gäste rund 70.000 bis 80.000 Menschen, sei man stets gewillt, „Cuxhaven für alle als Wohn- sowie Erholungsort bestmöglich zu pflegen“.