An der Nordsee gibt es seit 9 Uhr (23. Juni) viele große Streiks. Arbeiter gehen auf die Straßen.
Auswirkungen betreffen allerdings nicht nur die Nordsee, sondern die ganze Welt.
Nordsee: Arbeiter bauen enormen Druck auf
Mit Beginn der Frühschicht sind am Donnerstag zahlreiche Hafenarbeiter an Deutschlands großen Seehäfen in einen Warnstreik getreten. Betroffen sind nach Angaben der Gewerkschaft Verdi die Standorte Hamburg, Emden, Bremerhaven, Bremen, Brake und Wilhelmshaven. Mit der 24-stündigen Arbeitsniederlegung wollen die Hafenarbeiter im Tarifstreit um ihre Entlohnung den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. In Hamburg soll der Warnstreik von einer Demonstration (9.00 Uhr) begleitet werden, die vom Sitz des Zentralverbands der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) zum Gewerkschaftshaus führen soll.
Beobachter rechnen mit erheblichen Auswirkungen auf die Abfertigung der Container- und Frachtschiffe. Beim ersten nur wenige Stunden dauernden Warnstreik vor drei Wochen ist das Be- und Entladen der Schiffe weitgehend zum Erliegen gekommen und hat die ohnehin schon angespannte Lage mit zahlreichen Verspätungen noch einmal verschärft. Nach Angaben des Kieler Instituts für Weltwirtschaft stecken coronabedingt in der Nordsee inzwischen mehr als zwei Prozent der weltweiten Frachtkapazität im Stau. Alleine in der Deutschen Bucht warteten 15 Containerschiffe auf ihre Abfertigung in Hamburg oder Bremerhaven.
Besonders vor der Küste Helgolands kommt es zu erheblichen Staus. „Wir haben am Wochenende knapp 40 Frachter auf Reede gezählt – darunter mehrere Großcontainerfrachter. Knapp 170.000 Container liegen auf den Wellen“ ,heißt es in einem Facebook-Beitrag von „Ankerherz“. „Das war wirklich krass am Sonntag. Egal, wohin man vom Oberland Richtung Süden und Westen guckte – man sah ein Schiff neben dem anderen“, kommentiert eine Frau.
+++ Helgoland: Menschen reiben sich die Augen – was vor der Nordsee-Insel passiert, sollte nicht sein +++
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Das ist die Nordsee:
- die Nordsee ist ein Randmeer des Atlantischen Ozeans
- die Nordsee ist ein wichtiger Handelsweg und dient als Weg Mittel- und Nordeuropas zu den Weltmärkten
- die Fläche beträgt 570.000 Quadratkilometer
- sie ist bis zu 700 Meter tief
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Nordsee: Kein Ende in Sicht
Trotz vier Verhandlungsrunden haben Verdi und der Zentralverband bislang keine Einigung erzielen können. Die Gewerkschaft fordert für die rund 12.000 Beschäftigten in den 58 tarifgebundenen Betrieben in Hamburg, Niedersachsen und Bremen bei einer Tariflaufzeit von zwölf Monaten eine Erhöhung der Stundenlöhne um 1,20 Euro sowie in Vollcontainerbetrieben eine Erhöhung der jährlichen Zulage um 1.200 Euro. Darüber hinaus verlangt Verdi einen nicht näher bezifferten „tatsächlichen Inflationsausgleich“.
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Der ZDS bietet in seinem nach eigenen Angaben „finalen“ Angebot bei einer Tariflaufzeit von 18 Monaten eine Anhebung der Stundenlöhne um 1,20 Euro – im Autoumschlag um 90 Cent – an und ist mit der Anhebung der Zulage um 1.200 Euro einverstanden. Als Inflationsausgleich soll es in Vollcontainer-Betrieben eine Einmalzahlung in Höhe von 1000 Euro und in konventionellen in Höhe von 500 Euro geben. (dpa/llw)