Wegen des Krieges in der Ukraine will Deutschland die Öl-, Gas- und Kohlabhängigkeit von Russland so schnell wie möglich verringern. Besondere Konsequenzen hat dieses Ziel für Nordsee und Ostsee.
In einer Mitteilung stellte das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz nun einen Plan zum Erreichen der Ziele dar. Außerdem suche der Bund nun nach geeigneten Standorten an der Nordsee und Ostsee, um eine neue Energieversorgung zu sichern.
Nordsee und Ostsee: Deutschland will Abhängigkeit verringern
„Wir haben in den letzten Wochen gemeinsam mit allen relevanten Akteuren intensive Anstrengungen unternommen, weniger fossile Energien aus Russland zu importieren und die Versorgung auf eine breitere Basis zu stellen. Erste wichtige Etappenziele sind erreicht, um uns aus dem Klammergriff der russischen Importe zu lösen“, sagte Vizekanzler und Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck.
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Deutsche Unternehmen ließen Verträge mit russischen Öl- und Kohlekonzernen auslaufen, worauf die Abhängigkeit in diesem Bereich um 25 Prozent sinke. Bis Mitte des Jahres solle der russische Ölimport um die Hälfte halbiert, bis Jahresende sogar gänzlich eingestellt werden.
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Das ist die Nordsee:
- die Nordsee ist ein Randmeer des Atlantischen Ozeans
- die Nordsee ist ein wichtiger Handelsweg und dient als Weg Mittel- und Nordeuropas zu den Weltmärkten
- die Fläche beträgt 570.000 Quadratkilometer
- sie ist bis zu 700 Meter tief
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Auch von russischer Steinkohle soll Deutschland bis zum Herbst unabhängig werden. Weniger einfach sei allerdings die Umstellung der Gaslieferungen. „Es liegt noch ein Weg vor uns und wir werden den Abschied von russischem Gas nur mit einem gemeinsamen Kraftakt schaffen – Bund, Länder, Kommunen, Unternehmen und private Haushalte zusammen”, erklärt Habeck. Unabhängigkeit würde bis 2024 angestrebt.
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Flüssiggas-Tanker bald in der Nordsee und Ostsee
Diese Ziele sollen durch den Ausbau erneuerbarer Energien und die Inbetriebnahme von LNG-Terminals erreicht werden. Dabei handelt es sich um Flüssigerdgasterminals im Meer, die Flüssiggas von Tankern aufnehmen und in ihre ursprüngliche Form umwandeln.
Drei solcher Terminals wurden bereits im Auftrag der Bundesregierung von den Unternehmen RWE und Uniper optioniert und sollen schon bald in der Nord- und Ostsee schwimmen, um Deutschland von dort mit Gas zu versorgen. Die Inbetriebnahme der schwimmenden Terminals ist noch für dieses, spätestens aber im nächsten Jahr geplant.
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„Wir gehen konsequent voran und wägen zugleich besonnen ab. Auch wenn wir unabhängiger von russischen Importen werden, ist es für ein Energieembargo zum jetzigen Zeitpunkt zu früh. Noch wären die ökonomischen und sozialen Folgen zu gravierend. Aber jeder Liefervertrag, der beendet wird, schadet Putin“, sagte Habeck.
Lange dürfte es also nicht mehr dauern, bis Öltanker das Land von der Nordsee und Ostsee aus mit Gas beliefern. (mit dpa/kl)