Die Nordsee ruft: 38 Jugendliche tauschen ihre Klassenzimmer mit dem Dreimaster „Eendracht“ und segeln ab Bremerhaven in Richtung Karibik.
Für sieben Monate leben sie an Bord, wo sie sich gemeinsam mit der Crew um alles kümmern – von der Navigation bis hin zu Kochen und Putzen. Unterricht gibt es trotzdem.
Abenteuer lernen auf der Nordsee
Ihre Reise führt mehr als tausend Seemeilen über die Kanaren und Kapverden bis nach Costa Rica, Kuba und Bermuda. Im Projekt „High Seas High School“ bereisen die 15- bis 16-Jährigen die Welt als Segelklasse. „Ich freue mich ganz doll auf die Menschen, auf die anderen Kulturen und auf die Eindrücke aus den Ländern“, berichtet Jonah aus Hamburg.
Mit ihren Kleingruppen meistern die Schüler an Bord einen strukturierten Alltag. Wachen kontrollieren das Schiff rund um die Uhr, kochen und bergen die Segel. Fünf Lehrkräfte geben Unterricht, abgestimmt auf den Lehrplan für elfte Gymnasialklassen in Niedersachsen. „Das ist ein Schulprojekt – mit richtigem Unterricht, richtigen Lehrkräften und richtigen Zeugnissen“, erklärt Projektkoordinatorin Victoria Effinghausen.
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Nordsee-Segelklasse trotzt Sturm und Seekrankheit
Zusammenleben auf engstem Raum bringt Herausforderungen. „Wenn Sturm ist, man ausgelaugt ist und dann mit 38 Jugendlichen auf einem Haufen lebt, ist es unvermeidlich, dass man da irgendwann mal aneinander gerät“, meint Jonah. Krankheiten wie Seekrankheit werden besonders zu Beginn eine Rolle spielen – im Notfall helfen jedoch Medikamente.
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Die Reise kostet 32.000 Euro pro Teilnehmer, hinzu kommen Ausgaben für Ausrüstung und Taschengeld. Die Hermann Lietz-Schule auf Spiekeroog organisiert diese Fahrten seit 1993. Vor dem Start rüsten sich die Jugendlichen mit Notfallübungen und Lebensmitteln. Sobald die Leinen los sind, verlassen sie ihre vertraute Welt und beginnen ihr Segelabenteuer auf der Nordsee und darüber hinaus.
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