Lange hat man darauf gewartet, nun ist es soweit: Die Urlauber sind an Nordsee und Ostsee zurückgekehrt. Seit 4. Juni hat mit Mecklenburg-Vorpommern (MV) nun auch das letzte Küsten-Bundesland für Besucher geöffnet. Bereits seit 28. Mai konnten Menschen, die in dem nordöstlichen Bundesland leben, dort auch wieder Urlaub machen, ebenso Zweitwohnungsbesitzer und Dauercamper.
Doch nun plagt die Tourimus-Branche ein anderes Problem, das besonders an der Nordsee zu einer großen Sorge werden könnte.
Nordsee: Tourismus kommt in Schwung
Rund drei Wochen nach der Tourismus-Öffnung in Niedersachsen macht sich an Urlaubsorten entlang der Nordseeküste Erleichterung breit – der Tourismus kommt langsam wieder in Fahrt. „Die bleierne Schwere der vergangenen Monate ist weg. Die Insel füllt sich langsam“, sagte der Geschäftsführer der Nordseeheilbad Borkum GmbH, Göran Sell, der Deutschen Presse-Agentur.
Zuversichtlich blicken Touristiker vor allem auf dieses Wochenende: Das verlängerte Wochenende nach Fronleichnam wird traditionell besonders von Gästen aus Nordrhein-Westfalen für Urlaube gebucht.
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Mehrere Fährgesellschaften erweitern deswegen ihre Fahrpläne. Bei den Ticket-Buchungen sei ein deutlicher Anstieg in den vergangenen Wochen zu spüren gewesen, sagte der Sprecher der Reederei Norden-Frisia, Fred Meyer. Diese seien zwar noch nicht auf Vorjahresniveau, sie stimmten aber optimistisch auch für den Sommer.
Um die Abreise der vielen Urlauber etwa von Norderney an diesem Sonntag zu gewähren, verkehren neben den neun planmäßigen Fähren elf zusätzliche. Auch zwischen Borkum, Langeoog, Wangerooge und dem Festland sind an diesem Wochenende mehr Fähren unterwegs.
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Das sind die ostfriesischen Inseln:
- Die ostfriesischen Inseln sind eine Gruppe sieben deutscher Nordseeinseln.
- Dazu zählen Borkum, Juist, Norderney, Baltrum, Langeoog, Spiekeroog und Wangerooge.
- Die Inseln liegen aufgereiht vor der niedersächsischen Festlandsküste, entlang der ostfriesischen Halbinsel.
- Die Inselgruppe erstreckt sich über rund 90 Kilometer Länge von West nach Ost zwischen den Mündungen von Ems und Jade beziehungsweise der Weser, und zwischen 3,5 und 10 Kilometer dem Festland
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Nach dem Beschluss des Oberverwaltungsgerichts in Lüneburg Mitte Mai, touristische Übernachtungen für Urlauber aus ganz Deutschland wieder zu erlauben, seien zunächst viele Stammgäste aktiv geworden. „Die Buchungszahlen schossen in die Höhe“, sagte Sell mit Blick auf Borkum.
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Nun sei aber auch eine gestiegene Nachfrage bei Gästen zu registrieren, die Deutschland-Urlaub neu für sich entdeckten. Dieser Trend komme der Küste und den Inseln zu Gute, sagte Sell.
Nordsee: Experten warnen vor diesem Problem
Neben Optimismus beschäftigen viele Betriebe aber auch noch einige Unsicherheiten, wie die Tourismusreferentin der Industrie- und Handelskammer (IHK) Ostfriesland/Papenburg, Kerstin Kontny, sagte. Zwar sei mit Sieben-Tage-Inzidenzen unter 35 in Kreisen an der Küste die Kapazitätsbegrenzung bei Beherbergungsbetrieben entfallen.
Problematisch sei aber, wenn die Inzidenz um die Schwelle von 35 schwanke. So sei für die Betriebe langfristig keine Planbarkeit gegeben, sagte Kontny. Die IHK plädiert dafür, dass die Begrenzung bei einer Inzidenz von 50 statt bei 35 greifen sollte.
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Fehlende Fach- und Saisonarbeitskräfte trüben zudem im Gastgewerbe den Blick auf die Hauptsaison im Sommer. „Das wird ein Problem entlang der ganzen Küste werden“, sagte Kontny.
Viele Saisonkräfte, die aus dem Ausland sonst zum Arbeiten an die Küste kämen, hätten dieses Jahr wegen der zunächst unklaren Perspektive im Tourismus bereits in anderen Ländern oder anderen Branchen Jobs gefunden. „Viele Betriebe sind akut auf der Suche“, sagte Kontny. Die Nachfrage nach Personal werde in den nächsten Wochen noch zunehmen. (dpa/pag)