In Deutschland ist es heiß! Eine Hitzewelle überrollt das Land. Prognosen zufolge kann es in den nächsten Tagen bis zu 38 Grad warm werden. Das betrifft auch die Wassertemperaturen an der Nordsee.

Denn auch hier herrscht Hitze. An vielen Stränden an der Nordsee heizt sich das Wasser auf 20 Grad auf. Doch das ist laut Experten gar nicht so ungefährlich.

Nordsee: Wasser heizt sich weiter auf

Das Sommerhoch „Detlef“ könnte das Wasser an den Stränden der Nordsee nämlich noch weiter aufheizen. In Husum sollen die Wassertemperaturen an diesem Wochenende bei bis zu 22 Grad und in Friedkrichskroog bei 23 Grad liegen. Zum Vergleich: Das Mittelmeer am Strand von Palma de Mallorca erreicht im August eine Temperatur von bis 27 Grad.

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Das ist die Nordsee:

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„Die Nordsee erwärmt sich überdurchschnittlich schnell“, sagte Antje Boetius, Chefin des Alfred-Wegener-Instituts (Bremerhaven) der „Bild“. „Um Helgoland herum messen wir eine Erwärmung um fast zwei Grad in 60 Jahren.“ Besonders beunruhigend sei dabei das Ausbleiben von kalten Wintern und die Hitzewellen im Meer, die die Zusammensetzung der Arten veränderten.

Mehr Urlauber werden an die Nordsee kommen

Auch ein weiterer Experte hat Bedenken: „Im Zuge des Klimawandels werden wir in Zukunft am Mittelmeer keinen Urlaub mehr machen können, weil es dort zu heiß und trocken wird“, sagt Mojib Latif vom Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel.

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Urlauber, die normalerweise an den Stränden von Italien und Spanien Urlaub machen, würden dann in Strömen an die Nordsee fahren, befürchtet der Wissenschafter. „An der Nordsee kann es langfristig vor allem im Bereich des Wattenmeeres Temperaturen von 25 bis 26 Grad geben“, sagt er der „Bild“.

Deshalb erwärmt sich die Nordsee

Doch warum wird das Wasser der Nordsee so schnell so heiß? „Die Nordsee ist ein flaches Meer und wärmt sich deutlich leichter auf als der tiefe Ozean“, erklärt Hans Ulrich Rösner, Leiter des WWF-Wattenmeerbüros in Husum. Demnach könnte die Nordsee bis zum Jahre 2100 um 1,7 bis 3,2 Grad wärmer werden.

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Thilo Maack, Meeresbiologe bei Greenpeace, erklärt bei „Bild“, dass die steigenden Temperaturen eine Folge des Klimawandels ist. „Die Erhitzung der Atmosphäre führt dazu, dass auch die Meere immer wärmer werden. Wenn die Luft aufgrund des ausgestoßenen Kohlenstoffdioxids und der Treibhausgase immer wärmer wird, hat das auch Auswirkungen auf die Meere, die 90 Prozent des Wärmeanstiegs aufnehmen.“

Experten haben schlimme Vermutung für die Nordsee

Doch auch wenn diese Information einige Urlauber zum Jubeln bringen könnte, sollten die negativen Folgen der steigenden Wassertemperaturen nicht vergessen werden. Denn mit den hohen Temperaturen fällt auch der Sauerstoffgehalt im Wasser. Das führt dazu, dass heimische Fischarten aus ihren Gewässern vertrieben werden.

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WWF-Experte Rösner sagt der „Bild“ dazu: „Fische wie der Kabeljau, die kaltes Wasser lieben, werden weiter Richtung Norden ziehen.“ Nicht nur dem Fischfang könnte das Probleme bereiten, sondern auch den komplexen ökologischen Kreislauf der Meere. Außerdem steigt durch die Erderwärmung der Meeresspiegel, da die Polkappen schmelzen. Das Wasser dehnt sich weiter aus.

Der WWF-Experte warnt daher: „Das ist eine Bedrohung für das Wattenmeer und die Nordsee-Inseln. Die Wattflächen werden erst kleiner, dann kann das Wattenmeer sogar komplett verschwinden. Und langfristig sind auch die Inseln in Gefahr.“ (kf)