Es hört sich an wie ein traumhaftes Märchen, das Angela an der Ostsee durchlebte.

Als die Urlauberin eine Flaschenpost ins Meer warf, rechnete sie nicht damit, dass jemand ihre Botschaft tatsächlich finden würde. Doch was dann passierte, klingt unglaublich. Ein Mann fand die Flaschenpost – und meldete sich auch noch! Angela erzählt MOIN.DE von dem Beginn einer wahren Liebesgeschichte an der Ostsee, die leider schon viel zu schnell ein Ende nehmen musste.

Ostsee: Urlauberin wollte sich erholen

Die Urlauberin war damals in der Nähe von Zingst an der Ostsee, weil sie sich von ihrer ersten Ehe und der Trennung erholen wollte. „Das war eine ganz schlechte Erfahrung“, erschauert sie bei dem Gedanken daran.

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An der Küste kaufte sie sich dann eine Flaschenpost. Eigentlich habe sie die an ihre zwei Söhne verschicken wollen, aber „das habe ich dann nicht gemacht“, erzählt sie. Und diese Entscheidung sollte ihr Leben für immer verändern.

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Flaschenpost landete in der Ostsee

Statt die Flasche mit Grüßen zu versehen, tat sie etwas anderes: „In der Flaschenpost habe ich mir alles von der Seele geschrieben. Und die habe ich dann drei Wochen mit mir im Rucksack rumgeschleppt.“

Am 12. September 2009 warf sie die Flasche mit all ihren Sorgen dann ins Wasser. Noch am gleichen Tag folgte dann die Überraschung. „Abends um sechs habe ich einen Anruf bekommen. Und da war meine Flaschenpost dran.“ Ein Mann hatte die Flaschenpost tatsächlich gefunden und die Nummer, die darauf angegeben war, angerufen. „Ich war total verwirrt.“

An der Ostsee schlug das Schicksal zu!

Dass Angela ihre Nummer auf dem Zettel in der Flaschenpost geschrieben hatte, habe sie selbst nicht mehr gewusst. Sie sei zu der Zeit „mit den Nerven so am Ende gewesen, das war mir nicht wirklich bewusst.“ Und damit gerechnet, dass die Flaschenpost auch nur gefunden wird, hatte sie sowieso nicht.

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Das ist die Ostsee:

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Umso mehr wunderte sie sich dann, als plötzlich das Telefon klingelte und der Mann am anderen Ende die Flaschenpost gelesen hat, in der sie all ihre Sorgen verkorkt hatte. Wer rechnet auch damit, dass die Post noch am gleichen Tag wieder an Land gespült, gelesen und erhört wird? Das muss schon ein großer Zufall gewesen sein. Zumal die beiden sich auf Anhieb verstanden!

Paar zog zusammen an die Ostsee

„Dann haben wir jeden Tag telefoniert“, schwärmt sie. Keinen Monat später war Angela abermals zu Besuch an der Ostsee und nutzte die Gelegenheit, um ihren Flaschenpost-Finder zu treffen. Zwischen dem ersten Telefonat und dem Treffen lagen zwar nur knapp ein Monat, „aber es war eine Ewigkeit“ für sie.

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„Und dann nahm das Leben seinen Lauf.“ Die beiden verliebten sich Hals über Kopf. Irgendwann zog Angela mit ihrem Freund zusammen nach Mölln an die Nähe der Ostsee. Damals habe noch keine Hochzeit im Raum gestanden. Aber das sollte sich noch ändern.

Es ist ein wahres Ostsee-Märchen

Eine große Wohnung im Wald hätten sie sich geteilt. „Und dann war das eben so. Wir haben zueinander gefunden“, schwärmt sie. „Wir haben viel gemeinsam gemacht“, aber die beiden hätten sich auch gegenseitig Raum gelassen. Picknicken habe zu einer ihrer Lieblingsbeschäftigungen gehört.

Und dann heirateten die beiden endlich. Fast könnte es eine Märchengeschichte sein. Schließlich fand Angela durch das wortwörtliche Wegwerfen ihrer Sorgen die Liebe ihres Lebens! Doch das Schicksal nahm für das Ehepaar eine tragische Wendung.

Ostsee-Liebesgeschichte nahm dramatische Wendung

Nicht einmal ein Jahr blieb den beiden nach der Hochzeit. Angelas Mann verstarb. Vergangenen Mittwoch war bereits sein fünfter Todestag. „Das war für mich auch der Hammer“, erzählt die Frau erschüttert.

„Sieben Jahre waren uns vergönnt, mehr leider nicht. Trotzdem war mein zweiter Mann die größte Liebe meines Lebens“, beteuert die Witwe. In der Trauerzeit hätten sich Familie und Freunde sehr gut um sie gekümmert. „Heute bin ich schon wieder halbwegs darüber hinweg.“

Ostsee-Geschichte bleibt nicht das einzige Märchen

Sie hat durch einen weiteren glücklichen Zufall inzwischen einen neuen Partner. „Wir machen viel gemeinsam“, erzählt Angela und erklärt, dass ihr Partner ein ähnliches Schicksal erleiden musste. Sie reden viel über ihre Gefühle und die vergangenen Beziehungen. „Das hilft uns beiden, über die ganze Situation hinweg zu kommen.“

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„Tage wie gestern“, beschreibt sie den Todestag ihres Mannes, „dann sind wir beide nicht zu gebrauchen.“ Und trotzdem können die beiden in ihrer Trauer füreinander da sein.

Erinnerungen an das Ostsee-Märchen

Die Flaschenpost, die das Märchen ins Rollen brachte, hat sie natürlich noch. Und auch die Erinnerungen an ihre große Liebe hütet sie. „Ich habe ein kleines Schränkchen in meiner Stube, wo nur ich und mein Mann drinnen sind und unser Erlebtes.“

So hat Angela immer einen Anker in der Vergangenheit, der sie daran erinnert, dass ihre Liebesgeschichte mit dem Finder ihrer Flaschenpost kein Märchen war. Und gleichzeitig kann sie mit ihrem jetzigen Partner das Leben genießen. (fk)