Veröffentlicht inNorddeutschland

Ostsee: Künstliche Intelligenz im Meer – wozu soll das gut sein?

In der Ostsee wird bald künstliche Intelligenz eingesetzt, es könnte bahnbrechend sein – doch wozu das ganze?

© IMAGO / imagebroker

Die Ostsee: 5 Fakten über das Baltische Meer

Die Ostsee hat eine Fläche von 412.000 Quadratkilometer. Die tiefste Stelle in der Ostsee beträgt 459 Meter. Im Durschnitt ist das Meer etwa 52 Meter tief. Im Englischen und in vielen anderen Sprachen bezeichnet man die Ostsee als Baltische See oder als Baltisches Meer.

Die Ostsee ist ein ziemlich beliebter Urlaubsort. Gerade im Sommer ist das kein Wunder – die weiten Strände laden zu einem schönen Tag am Wasser mit der ganzen Familie ein.

Doch die Ostsee ist nicht nur ein beliebtes Urlaubsziel, sondern auch ein wichtiger Lebensraum für zahlreiche Tiere. Der Lebensraum ist jedoch schon seit Jahren stark gefährdet – Forscher setzten nun KI ein, um eines der Probleme anzugehen.

Ostsee: Verlorene Netze – eine unsichtbare Gefahr

Jahr für Jahr treiben schätzungsweise 50.000 Tonnen verlorener Fischernetze in den Ozeanen – eine tödliche Bedrohung für Fische, Schildkröten und andere Meerestiere. Doch nun setzt der WWF Deutschland auf modernste Technologie, um das Problem zu bekämpfen: Künstliche Intelligenz soll dabei helfen, die tückischen „Geisternetze“ aufzuspüren.

Mit der neuen Online-Plattform „GhostNetZero.ai“ wertet eine KI automatisch hochauflösende Sonardaten aus und markiert verdächtige Stellen auf dem Meeresboden. Laut WWF liegt die Trefferquote bei beeindruckenden 90 Prozent. Bisher mussten Umweltaktivisten Netzreste mühsam per Hand auf Sonaraufnahmen identifizieren – ein zeitaufwendiger Prozess. Jetzt ruft die Organisation Forschungsinstitute, Behörden und Windkraftunternehmen dazu auf, ihre Sonardaten bereitzustellen, um die Geisternetze schneller aufzuspüren.

+++ Ostsee: Stasi-Abhörstation? Hotel-Umbau bringt verborgenen Raum ans Licht +++

Ostsee: WWF will Quantensprung im Umweltschutz

„Das ist ein echter Gamechanger“, betont Gabriele Dederer, Projektleiterin für Geisternetze beim WWF Deutschland. Durch den Einsatz von KI könne man endlich die riesigen, weltweit vorhandenen Datenmengen nutzen und schneller handeln. Derzeit bestehen bereits gewaltige Sonarkarten vom Meeresboden, doch ohne smarte Analyse blieben viele gefährliche Netze unentdeckt.


Hier mehr News:


Die verlorenen Netze stellen nicht nur eine tödliche Gefahr für Meeresbewohner dar, sondern verschärfen auch die Mikroplastik-Krise. Laut WWF machen sie rund 30 Prozent des marinen Plastikmülls aus. Das Projekt „GhostNetZero.ai“ wurde gemeinsam mit Accenture und Microsoft AI for Good Lab entwickelt – und könnte den weltweiten Kampf gegen die tödlichen Geisternetze in der Ostsee revolutionieren.