Nicht nur an Nordsee und Ostsee, sondern auch in Binnengewässern sind in diesem Jahr bisher mehrere Menschen zu Tode gekommen – in ganz Deutschland sind es mehr als hundert Menschen.
Einen auffällig starken Anstieg hat es vor allem an der Ostsee-Küste gegeben. Ein Szenario, vor dem Experten bereits vergangenes Jahr gewarnt hatten.
Ostsee: Mehr Badetote im Sommer
Mindestens 184 Menschen sind in den ersten sieben Monaten des Jahres 2021 in deutschen Gewässern ertrunken, wie die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) am Donnerstag anlässlich der Vorstellung ihrer Sommerzwischenbilanz mitteilte. Das sind vier weniger als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres.
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„Die Zahl der Ertrunkenen ist zumeist sehr wetterabhängig – das spiegelt sich in den erfassten Zahlen besonders mit Blick auf den Sommer wieder“, erklärte DLRG-Präsident Achim Haag. Die Todesfälle durch Ertrinken stiegen den Angaben zufolge trotz des leichten Gesamtrückgangs mit Blick allein auf die Sommermonate an.
Ertranken im Juni und Juli des Vorjahres mindestens 95 Menschen, waren es dieses Jahr im gleichen Zeitraum 116 Menschen. Das seien rund zwei Drittel aller bisherigen Ertrinkungsfälle in 2021. Bereits Ende 2020 hatte die DLRG einen Anstieg der Badetoten befürchtet. Ein großes Problem sehen die Retter bei Kindern, die aufgrund der Pandemie keinen Schwimmunterricht hatten (>>> Hier mehr dazu).
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Das ist die Ostsee:
- auch Baltisches Meer genannt
- die Ostsee ist das größte Brackwassermeer der Erde
- die Fläche beträgt 412.500 Quadratkilometer
- sie ist bis zu 459 Meter tief
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Von den 184 Ertrunkenen sind laut DLRG im Ländervergleich in Bayern mit 29 Fällen die meisten Opfer zu beklagen, gefolgt von Baden-Württemberg mit 23 und Mecklenburg-Vorpommern mit 21. Der „auffällig starke Anstieg“ in Mecklenburg-Vorpommern sei vor allem durch eine gestiegene Zahl an Badeunglücken in der Ostsee zu erklären, erklärte Haag.
An den deutschen Küstengewässern kamen demnach 16 Menschen infolge von Badeunfällen ums Leben – 15 an der Ostsee und einer an der Nordsee. Im Vorjahr waren zehn Menschen im Meer ertrunken.
Die meisten Unfälle ereigneten sich laut DLRG aber weiter im Binnenland – insbesondere an ungesicherten Badestellen. Über 75 Prozent der ertrunkenen Menschen starben in Seen und Flüssen. Während in Flüssen die Zahl von 74 Fällen im Vorjahr auf 53 sank, stieg die Zahl im Zusammenhang mit Badeunfällen an Seen von 64 auf 86 an.
Nicht nur an der Ostsee tragische Unfälle
„An Flüssen und Seen sind in den wenigsten Fällen Rettungsschwimmer im Einsatz“, erklärte Haag dazu. Außerdem ertranken elf Menschen in Kanälen, fünf in Teichen, drei in Bächen, zwei in Pools, einer in einem Graben, einer in einem Hafenbecken und vier in sonstigen Gewässern.
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Im Geschlechtervergleich seien die Männer mit 79 Prozent wie gehabt die Risikogruppe geblieben. Als Hauptgründe für das Ertrinken führten die Wasserretter vor allem das Baden an unbewachten Abschnitten, Leichtsinn, Selbstüberschätzung und den Einfluss von Alkohol an. (dpa/lh)