Einst war die Ostsee-Insel Usedom eine Hochburg der Party- und Eventszene. Unvergessliche Nächte, feierwütige Massen und legendäre Veranstaltungen prägten die Insel. Einer, der dieses Nachtleben wie kaum ein anderer mitgestaltet hat, ist Chris Ehlert.
Doch die Zeiten haben sich geändert und heute betreibt Ehlert ein Hotel in Heringsdorf an der Ostsee. Trotzdem bleibt ihm eine Sorge: Usedom dürfe nicht zu einer reinen Rentner-Insel werden.
Ostsee: Party-Insel war gestern
Der frühere Ostsee-Eventveranstalter organisierte 25 Jahre lang zahlreiche Großveranstaltungen, darunter das bekannte „Baltic Spring Break“, das Tausende Besucher anzog. Lange war Ehlert das Gesicht des Usedomschen Nachtlebens. Doch strenge Auflagen, steigende Kosten und schwindende Besucherzahlen machten ihm das Leben schwer.
Heute lebt er ruhiger und betreibt das „Baltic petite“ in Heringsdorf. Nicht nur seine Events sind verschwunden, das gesamte Image der Insel hat sich verändert. „Früher galt Usedom als Partyinsel, heute kommt dieses Publikum kaum noch her“, bedauert Ehlert im Gespräch mit der Ostsee Zeitung.
Ostsee: Tausende feierten auf Usedoms Partys
Stattdessen werde die Ostsee-Insel zunehmend als Ziel für ältere Menschen gesehen. Ein Eindruck, den auch viele Einwohner teilen: „Die Innenstädte sind leer, weil sie für junge Leute unattraktiv werden“, kommentiert ein Nutzer in den Sozialen Medien.
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Andere Nutzer wiederum begrüßen den Wandel: „Mir ist dies Recht! Ruhe und Gelassenheit im Urlaub. Wer Party will kann ja nach Polen.“ Tatsächlich sei die polnische Seite der Insel, gerade in Świnoujście, inzwischen ein Magnet für junge Feiernde geworden. Dort gebe es günstigere Preise und weniger Einschränkungen.
Ostsee: Wie strenge Regeln Usedoms Eventszene ausbremsten
Ein weiterer Faktor, der das Party-Leben auf der Ostsee-Insel Usedom erschwert, sind die immer strenger werdenden Vorschriften. Hinzu kommen hohe Kosten für Miete, Technik, Personal und Acts. Man brauche locker 100.000 Euro, um überhaupt loszulegen, meint Ehlert. Doch ist das Ende der Feier-Kultur auf Usedom wirklich besiegelt?
Die Diskussion zeigt, wie gespalten die Meinungen sind. Während die einen sich mehr Party und Events zurückwünschen, setzen andere auf Ruhe und Erholung. Selbst Bürgermeisterin Laura Isabelle Marisken hält sich berichten der Ostsee Zeitung zufolge bedeckt: „Ob eine große Party am Grenzparkplatz realisierbar wäre, bleibt offen. Letztlich muss der Gemeinderat entscheiden.“