Stellen Dir mal vor, Du arbeitest als Angestellter beim Housekeeping in einem Hotel. Der Gast hat schon ausgecheckt und ist auch bereits abgereist. Du willst sein Zimmer wieder schick auf Vordermann bringen. Doch plötzlich liegt da eine Beinprothese mitten auf dem Bett. So geschehen im „Travel Charme Kurhaus Binz“ auf der Ostsee-Insel Rügen.
Die Luxusherberge wurde 1908 eröffnet. Sie ist vielen von früher noch als „Binzer Kurhaus“ geläufig. Das Hotel an der Ostsee verfügt über 106 Zimmer, 20 Suiten und 11 Appartements und ist eines der bekanntesten Gebäude Rügens. Es gilt als Wahrzeichen des Ostseebades Binz. Dort liegt es direkt an der über drei Kilometer langen Strandpromenade.
Ostsee: Gast vergisst Beinprothese im Hotel-Zimmer
„Dass jemand mal eine Zahnprothese vergisst, kann schon mal vorkommen“, sagt Hoteldirektor Oliver Gut. „Aber eine Beinprothese? Das ist bisher wirklich einzigartig.“ Die Reinigungskraft meldete den kuriosen Fund den Damen am Empfang. Die setzten sich mit dem Besitzer in Verbindung, verpackten das kostbare Teil sorgsam und gut gepolstert und schickten es auf dem Postweg an den vergesslichen Hotelbesucher.
Ob es sich um eine Zweitprothese handelte, oder ob der Gast das Haus im Rollstuhl verließ und seine Begleitperson die Prothese schlichtweg vergessen hatte, ist nicht überliefert. Denn das Ganze geschah bereits vor einiger Zeit, als Oliver Gut das Hotel noch nicht leitete. Aber diese Story erzählt man sich unter den Angestellten und neuen Nachwuchskräften bis heute, weil sie so schräg und so außergewöhnlich ist.
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„Wie das damals mit der Rückführung abgelaufen ist, das wäre heute so gar nicht mehr möglich“, erzählt Oliver Gut. „Die Datenschutzrichtlinien verbieten es, dass wir hinter den Gästen hinterhertelefonieren. Wir müssen leider warten, bis sie sich bei uns melden. Erst dann dürfen wir tätig werden.“ Dabei würde das Hotel den Service gerne anbieten.
Ostsee: Handy-Zubehör ist nahezu alltäglich
Die Vergesslichkeit der Gäste kommt meistens bei technischen Geräten zum Tragen. „Wir könnten einen ganzen Handy-Zubehör-Laden eröffnen“, erzählt Gut weiter. „Meistens werden Ladegeräte und Kabel vergessen. Die hängen dann oft noch an den Steckdosen und werden beim Staubsaugen entdeckt. Aber manche vergessen auch teure Kopfhörer und Powerbanks, die irgendwo herumliegen.“
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Was wird noch gern zurückgelassen? „Da unterscheiden sich die Fundstücke abhängig von den Fundorten. In den Zimmern und Suiten ist Nachtwäsche der Klassiker“, so Gut weiter. „Sie versteckt sich meistens in den Betten. Vergessene Bekleidungsstücke jeglicher Art finden wir in den Schränken, an den Kleiderhaken, an den Wänden oder auch auf Sitzgelegenheiten wie Stühlen, Sesseln oder Sofas.“
Hoch frequentiert wird auch der Spa-Bereich. „Dort wird vorwiegend Badebekleidung liegen gelassen, gern auch Schmuck und Brillen. Was man eben so ablegt, vor dem Sprung ins kühle Nass.“