„Das ist wirklich eine Sensation“, verkündet Ines Martin, Kuratorin des Meeresmuseums in Stralsund. Denn das Tier, das ein Strand-Spaziergänger an der Ostsee entdeckte, versetzt die Fachwelt in Aufruhr.
Auf den ersten Blick kam dem Ostsee-Besucher der entdeckte Kadaver nur besonders groß vor – doch ein Detail ließ ihn sofort die Experten kontaktieren…
Helle Aufregung an der Ostsee
Eine etwa 20 Zentimeter breite Krabbe lag unweit der Seebrücke von Ahlbeck auf Usedom im Sand. Nicht mehr lebendig, erregte sie die Aufmerksamkeit des Finders vor allem durch ihre blaue Färbung. Besonders aufsehenerregend: Laut NDR und Expertin Ines Martin handelt es sich bei dem Exemplar um eine Blaukrabbe – und die stammt ganz und gar nicht von der Ostseeküste.
Eigentlich kommt das Tier aus den USA, hat also einen weiten Weg hinter sich. Es gab bislang zwar Nachweise für Blaukrabben an der Nordsee, davon allerdings wenige – und an der südlichen Ostseeküste tauchte das Schalentier nun zum allerersten Mal auf.
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Ostsee: Für die Fischerei interessant
Wie Kuratorin Martin ausführt, sind bislang lediglich „Einzelnachweise für die Ostsee sind bisher in der Literatur erwähnt: 1951 bei Kopenhagen und 2007 weiter nördlich in Skagen, zwischen dem Kattegat und Skagerak. Für die innere Ostsee waren bis dato keine Funde gemeldet“.
Neben einem echten Glückfall für das Meeresmuseum in Stralsund ist die große Blaukrabbe auch für Fischer interessant. Denn das Muskelfleisch in den Gliedmaßen gilt laut Martin als Delikatesse. In den Ausstellungs-Hallen von Stralsund gibt es zwar schon eine präparierte Blaukrabbe, doch durch die Konservierung fehlt die blaue Farbe, die Präparatorin Annerose Goldbecher laut NDR künstlich wieder auftragen musste.
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Jetzt gibt es endlich ein „frisches“ Exemplar, dass die Krebstier-Sammlung mit aktuell über 5.500 Objekten ergänzen soll.