Es ist die „verbotene Insel“ und sie ist seit Jahrzehnten gesperrt – aus gutem Grund. Jetzt liegen Pläne für eine Ferienanlage an der Ostsee vor.
Doch die Reaktionen darauf sind eindeutig negativ. Was das für Gäste an der Ostsee bedeutet.
Ostsee: Urlaub im Gefahrengebiet?
Ein hoher Zaun sorgt dafür, dass niemand einfach auf das Gelände kommt, Besuche sind nur mit Führung möglich. Die Halbinsel Wustrow in der Ostsee ist berühmt berüchtigt. Denn der Ort bei Rerik war Basis für die Wehrmacht zu Zeiten des Nationalsozialismus, später vereinnahmten sie die Sowjets.
Seit 1998 in Privatbesitz, sollte bereits wenig später eine Ferienanlage mit Golfplatz für wohlhabende Senioren erschaffen. Das Problem: Im Grund der „verbotenen“ Zone findet sich noch heute Munition aus Kriegstagen. In den 90ern wurde bereits viel davon ausgegraben, doch es gilt weiterhin „Betreten Verboten“, denn 700 Hektar sind bis heute unangetastet. Jetzt gibt es erneut große Visionen.
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Ostsee: Ablehnung folgt prompt
Die Architektin Katrin Zur-Lage hat mit klingendem Nachnamen und reichlich Ideen ein Konzept vorgelegt, dass Tourismus auf Wustrow „umweltgerecht“ machen soll. Dabei schweben ihr ein Öko-Bauernhof, eine Surfschule und elektrische Fähren zur Anreise vor. Entspannung auf einer Munitions-Verseuchten Insel mit übler Vergangenheit?
Lieber nicht, finden Teilnehmer einer Umfrage der „Ostsee-Zeitung“. Die ist zwar nicht repräsentativ, doch knapp 70 Prozent der Befragten sprechen sich klar gegen eine solche Nutzung der Ostsee-Halbinsel aus. Und auch die Gemeinde redet ein Wörtchen mit.
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„Momentan gibt es keine Pläne zur touristischen Weiterentwicklung der Halbinsel Wustrow“ hieß es schon 2019 auf der Gemeinde-Website. Und das gilt bis heute. Denn eine Neu-Nutzung ist zwar attraktiv, um sich der geschichtsträchtigen Bauten an der Ostsee zzu entledigen und Touristen anzulocken – doch er ist auch mit reichlich Aufwand und Geld verbunden…