Das lange Himmelfahrts-Wochenende lockt viele Tagesgäste und Urlauber an die deutschen Ostsee-Badeorte, so auch nach Rügen. Doch dort waren zuletzt weniger schöne Bilder zu sehen.
Die Ostsee-Insel Rügen gehört mit ihren Kreidefelsen und den langen Sandstränden zu den beliebtesten deutschen Urlaubsorten. Doch vor wenigen Tagen bot sich Strand-Gästen in Sellin und Binz ein weniger schönes Bild: Wie die „Ostsee-Zeitung“ berichtete, wurden an der Ostsee zahlreiche tote Fische und Muscheln entdeckt.
Ostsee: Tier-Kadaver am Strand entdeckt
Bereits eine Woche zuvor sollen ungewöhnlich viele leblose Fische und auch ein verendeter Kleinwal an der Nordseeküste entdeckt worden sein. Und damit nicht genug: Wie unsere Redaktion berichtete, bemerkte eine Anwohnerin auf Rügen in dieser Woche „auffällige Flüssigkeiten“ direkt am Ostsee-Strand auf Rügen. Für Urlauber sind dies durchaus beunruhigende Nachrichten.
Ostsee: Angler glauben an Gewässerverschmutzung
Im Falle der von einer Insulanerin am Strand entdeckten Flüssigkeiten gehen Biologen der Universität Hamburg anhand von entsprechenden Aufnahmen einer ersten Einschätzung zufolge nicht von einer Gefahr für Badegäste in der Ostsee aus (>>>MOIN.DE berichtete). Die für Rügen zuständige Polizeiinspektion Stralsund teilte auf Anfrage von MOIN.DE nun mit, dass die Proben ergeben hätten, dass von der Flüssigkeit keine Gefahr ausgehe.
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Und wie verhält es sich im Falle der toten Fische? Angler glauben, so berichtet es die „Ostsee-Zeitung“, tatsächlich an eine Gewässerverschmutzung. Davon gehen Fachleute hingegen nicht aus. Zwar bestätigt Stefan Woidig vom Biosphärenreservatsamt Südost-Rügen die Kadaver-Funde auf Rügen, spricht aber von einer „Momentaufnahme“.
Ostsee: Biologe gibt erste Einschätzung ab
Für ihn seien die Funde einer ersten Einschätzung zufolge nicht alarmierend: „Wir hatten jetzt über Tage und Wochen starke Ostwinde“, sagt er. „Das heißt, da wird alles jetzt an die Ostküste Rügens geworfen, was sich im Wasser befindet. Wahrscheinlich durch die Strömungen, die im küstennahen Bereich gewirkt haben, können sich die Tiere im lockeren Sediment einfach nicht halten, werden mit verdriftet und dann in den Strandbereich aufgespült.“ Lebende und tote Muschelschalen seien durch die Brandung ineinander geschichtet worden.
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Ostsee: Experten sind in Sorge
Dass rund eine Woche zuvor an der Dransker Nordküste bei Kreptitz – ebenfalls auf Rügen – zahlreiche tote Fische gefunden worden sind, beunruhigt Experten dagegen wohl deutlich mehr. Es sollen sich tausende tote Plattfische, Hornhechte, Aale und mindestens ein Schweinswal unter den Kadavern befunden haben. Ersten Einschätzungen zufolge könnte möglicherweise ein Fischerboot seinen Beifang entsorgt haben. Das Umweltministerium in Mecklenburg-Vorpommern soll den Grund in den starken Winden sehen – Angler hingegen glauben an eine Gewässerverschmutzung.
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Die Ergebnisse der entnommenen Wasserproben dürften in den nächsten Tagen für Aufklärung sorgen. Der Zeitpunkt dieser Entdeckungen kommt für die Tourismus-Branche denkbar unpassend, da über Himmelfahrt und Pfingsten viele Urlauber einige entspannte Tage auf Rügen verbringen wollen und durch derlei Nachrichten besorgt werden könnten.