Die Gewerkschaft dürfte spätestens seit dem großen Bahnstreik in diesem Jahr jedem ein Begriff sein. Auch an der Ostsee waren viele Menschen von den Zugausfällen betroffen.
Nun soll der öffentliche Nahverkehr an der Ostsee erneut für einige Zeit stillstehen.
Ostsee: Fahrgäste brauchen Geduld
In Schleswig-Holstein kommt es am Donnerstag erneut zu erheblichen Einschränkungen im regionalen Busverkehr. Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten privater Busunternehmen zum Streik aufgerufen. Der Ausstand beginnt mit der Frühschicht und dauert bis zum Dienstende an. Betroffen sind die Linienbusse in den Kreisen Pinneberg, Segeberg, Steinburg, Stormarn, Herzogtum Lauenburg und Ostholstein sowie die Autokraft in der Ostsee-Stadt Lübeck. Auch die X85-Linie nach Puttgarden wird mit großer Wahrscheinlichkeit ausfallen.
Laut Verdi soll der Streik auf die schwierige Situation der Beschäftigten aufmerksam machen. „Wir kämpfen für faire Löhne und für die Zukunft der Menschen, die täglich dafür sorgen, dass die Busse im Land fahren“, sagte Verdi-Verhandlungsführer Sascha Bähring. Der Fachkräftemangel sei bereits jetzt gravierend: „Es ist doch Realität, dass Buslinien wegen Personalmangels ausfallen. Das muss sich ändern.“
Ostsee: Tarifstreit eskaliert
Hintergrund des Streiks ist der Konflikt um einen geplatzten Tarifvertrag. Ende September hatte der Omnibusverband Nord (OVN) einen bereits ausgehandelten Abschluss widerrufen. Als Grund wurden Einsparungen der schwarz-grünen Landesregierung im Nahverkehr genannt. In einer darauffolgenden Urabstimmung sprachen sich 98,63 Prozent der Beschäftigten für unbefristete Streiks aus.
Zu den betroffenen Unternehmen gehören etwa 80 private Betriebe mit rund 1.700 Bussen, darunter auch die Bahntochter Autokraft.
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Schon am Mittwoch waren mehrere Kreise in Schleswig-Holstein von Streiks betroffen. In den Regionen Kiel, Rendsburg-Eckernförde, Schleswig-Flensburg, Dithmarschen und Nordfriesland blieben viele Busse in den Depots.
Verdi macht deutlich, dass ohne ein neues Tarifangebot weitere Streiks folgen könnten. Fahrgäste müssen sich also auch in den kommenden Tagen auf Einschränkungen einstellen. (dpa)