Entlang der Ostsee in Schleswig-Holstein erstrecken sich über insgesamt 122 Kilometer Länge 58 Steilufer mit 122 Kilometer Länge. Sie machen ein Viertel der Ostseeküste des Bundeslandes aus.
Doch genau dort lauerte eine Gefahr, die nicht unterschätzt werden sollte. Die Stürme der vergangenen Woche und der damit einhergehende Regen haben die Böden aufgeweicht. Spaziergänger an der Ostsee sollten deshalb nun vorsichtig sein.
Ostsee: Wanderwege an der Steilküste bergen eine unberechenbare Gefahr
Besonders gefährlich ist es für Wanderer, die auf den schmalen Trampelpfaden spazieren gehen, die unmittelbar entlang der Abbruchkante verlaufen. Wenn es hier zu einem plötzlichen Abbruch kommt, könnten sie mit hinuntergerissen werden.
„Das Betreten sowohl oberhalb als auch unterhalb der Steilküste am Strand ist immer gefährlich. Durch den vom Wasser gesättigten Boden steigert sich das aber noch einmal. Das befeuert die Abbruchintensität“, erklärt Sönke-Peter Paulsen (CDU), Bürgermeister von Schwedeneck gegenüber den „Kieler Nachrichten“.
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Das ist die Ostsee:
- auch Baltisches Meer genannt
- die Ostsee ist das größte Brackwassermeer der Erde
- die Fläche beträgt 412.500 Quadratkilometer
- sie ist bis zu 459 Meter tief
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Ostsee: Spaziergänger sind Landwirten ein Dorn im Auge
Offizielle Wege seien diese gefährlichen Trampelpfade ohnehin nicht, erklärt Landwirt Ralf Rannow, der Ackerflächen an einer Steilküste bewirtschaftet, auf denen regelmäßig Spaziergänger unterwegs seien.
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Ihm und anderen Landwirten bliebe allerdings nichts anderes übrig, als sie zu dulden, obwohl sie regelmäßig ihre Aussaat zerstörten. Häufig grenzen Weidezäune den schmalen Spazierstreifen vom Acker ab. Dort an der Kante der Steilküste spazieren zu gehen, sei sehr gefährlich, betont Rannow ausdrücklich.
Sein Kollege Christoh Rodde, ebenfalls Landwirt an der Ostseeküste, habe schon mehrere Notfälle erlebt, bei denen Fußgänger und Radfahrer hinabgestürzt seien. Allerdings hätten sich diese Unfälle nicht aufgrund eines Abbruchs ereignet.
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Ostsee: Sicherungen an den Küsten sind nicht geplant
Da es sich um Biotope handle, sei laut Paulsen keine Sicherung der Steilküsten vorgesehen, da es an Material zur Stabilisierung und Erhaltung von Stränden mangele. Lediglich die Steilküsten in Siedlungsnähe würden mit Buhnen, Ufermauern oder Wellenbrechern abgesichert werden. Privater Küstenschutz ist den Landwirten darüber hinaus untersagt, berichten die „Kieler Nachrichten“.
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Durch den Regen weichen die Böden auf und werden instabil. Laut Landwirt Christoph Rodde verliere er jährlich rund 500 Quadratmeter Ackerland. Nach seinen Schätzungen breche jedes Jahr knapp ein halber Meter Fläche in das Meer. Ralf Rannow, der ebenfalls Felder in Steilküsten nähe bewirtschaftet, glaubt, dass sich die Auswaschungen mit steigendem Meeresspiegel beschleunigen würde.
Da diese Abbrüche kaum vorhersehbar sind, stellen sie besonders für Spaziergänger eine große Gefahr dar. (kl)