Auf und um die Ostsee-Insel Rügen ist es unruhig. Die sonst so ruhige und idyllische Urlaubs-Insel ist aufgewühlt. Einschneidende Pläne, Gegen-Demonstrationen und Proteste halten die Insel in Atem.
Nun sind Aufnahmen aufgetaucht, die die Zustände einmal mehr deutlich machen. Auf Rügen herrscht Kampfstimmung.
Rügen gegen LNG-Terminal
Etwa vier bis sechs Kilometer vor Sellin auf Rügen sollen zwei LNG-Plattformen gebaut werden. Diese Pläne stellte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) Mitte Februar vor. Seitdem ist Rügen in Aufruhr. Viele Rügener leben vom Tourismus, den sie durch die Pläne gefährdet sehen. Sellins Bürgermeister lehnt die Pläne ab.
Am 26. Februar gab es eine Großdemo in Baabe gegen das LNG-Terminal. Hier sprachen sich unter anderem Wolfgang Kannengießer, Vertreter des Deutschen Hotel- und Gaststättenverband, Malte Paschirbe von „Fridays for Future”, Marlies Preller vom Naturschutzbund „NABU“, Karsten Schneider, Bürgermeister von Binz, und Oberbürgermeister von Stralsund, Alexander Badrow, gegen die LNG-Terminals aus. Etwa 2.500 Teilnehmer kamen dabei zusammen.
Auch eine Umfrage zum Bau der LNG-Terminals zeigt eindeutig: Sie sind vor Rügen unerwünscht. 90 Prozent der Teilnehmer lehnten den Bau ab. Auch die Landtagsfraktion der Grünen in Mecklenburg-Vorpommern lehnte die Pläne ab, da sie einen schweren Eingriff in die geschützte Natur darstelle und die Lebensgrundlage der Rügener gefährden könne.
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Rüganer in Rage
In Rügen liegen derzeit „zwei Giganten vor der Haustür“, heißt es auf einem Rügen-Blog in den sozialen Medien. Der 280 Meter lange LNG-Tanker „Seapeak_Hispania” sowie der 286 Meter lange LNG-Tanker „Seapeak Meridian” sind vom Ufer aus deutlich erkennbar. „Das bringt einem total in Rage“, heißt es in den Kommentaren. „Wer vor Rügen mit Gas hantiert… soll wissen, dass in den Herzen der Insulaner das Feuer für die Insel brennt. Die sollen sehen mit wem sie sich anlegen“, schreibt ein Mann. Er ruft dazu auf, am 31. März am Strand von Binz Fackeln als Zeichen des Protests zu entfachen.
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Was die Proteste der Rügener bewirken und wie es mit den LNG-Plänen vor der Küste weitergeht, wird sich wohl erst noch zeigen…