700 Millionen Euro, 300 neue Gebäude und 600 Mitarbeiter: In Dranske auf Rügen soll in den nächsten Jahren etwas entstehen, das als eines der größten, touristischen Projekte Europas gilt.
Der ehemalige Militärstandort auf Rügen soll in ein gigantisches Resort umgewandelt werden. Im „Baltic Island Eco Resort“ sollen unter anderem 290 Ferienhäuser, vier Hotels, Therme, ein Marktplatz, ein Künstlerdorf, ein Reitstall, ein Kino und eine Kapelle entstehen.
Rügen: Vorhandene Baustruktur nutzen
„Wir nutzen die Baufelder der vorhergehenden Gebäude aus der militärischen Nutzung“, erklärt der Architekt Tom Krause, dessen Büro auf die Planung touristischer Großaufträge spezialisiert ist, der „Ostsee Zeitung“.
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Es soll kleinteilig gebaut werden. Die Ferienhäuser beispielsweise in kleine Dörfchen angeordnet werden, die alle über Gastronomie und Freizeitangebote verfügen. „Das hat den Vorteil, dass wir keinen Wald roden müssen, sondern nur den Aufwuchs“, so Krause.
Der ehemalige Marinehafen soll zu einem Erlebnishafen und dem Herzstück der Anlage werden. Die derzeit kantige Form soll zu einer geschwungenen Uferlandschaft umgestaltet werden.
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Das ist Rügen:
- Insel vor der Ostseeküste Vorpommerns
- Flächengrößte und bevölkerungsreichste Insel Deutschlands
- Etwa 77.000 Menschen leben hier
- Rügen ist zehnmal größer als Sylt
- Auf der Insel gibt es 100 Sonnenstunden pro Jahr mehr als in München
- Neben Stränden gibt es auf Rügen auch viele Naturschutzgebiete
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„Der vorherige Eigentümer war so klug und hat auch die Wasserfläche gekauft“, erzählt Tom Krause. So könne man auch eine Insel oder Halbinsel einplanen. 400 Liegeplätze soll der Hafen bieten.
„Kein Geisterdorf“ auf Rügen
Trotz aufwendiger Umbauten und Sanierungen soll das Resort nicht zum Luxus-Universum werden. „Von drei bis fünf Sterne-Standard ist alles dabei“, sagt Krause der „Ostsee Zeitung“.
„Vor allem wollen wir durch ein großes Angebot an Attraktionen ein ganzjähriges Angebot schaffen und auch langfristig vermieten. Es soll kein Geisterdorf werden“, verrät er. Dazu sollen auch die Einheimischen beitragen.
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Eine Zugangsbeschränkung für die Anlage soll es nämlich nicht geben. Auch die Rüganer sollen alle Angebote, wie beispielsweise die Markthalle nutzen können. Krause rechnet damit, 600 bis 700 Mitarbeiter einzustellen. Für die Azubis wird es sogar eine Hotelfachschule mit Internat geben.
Bis die Mammut-Anlage steht, soll es drei bis vier Jahre dauern. Ob sich der Zeitplan bei den Dimensionen, die – wie es die „Ostsee Zeitung“ beschreibt – für Mecklenburg-Vorpommern ungeahnte Größenordnungen einnehmen, einhalten lässt, wird sich zeigen. (lh)