Auch im zweiten Corona-Sommer haben sich viele Menschen für einen Urlaub im eigenen Land entschieden. Dadurch gab es, wie schon im vergangenen Jahr, wieder mehr und andere Gäste als sonst in den Nationalparks im Nordosten Deutschlands. Unter anderem davon betroffen war der Nationalpark Jasmund auf Rügen.
Dort und an anderen Orten auf der Insel gab es Beschwerden über das Verhalten eines bestimmen Urlauber-Klientels. Sie sorgten in diesem Sommer für mächtig Ärger auf Rügen.
Rügen: Diese Urlauber halten sich nicht an die Regeln
Annette Beil vom Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft spricht von der sogenannten „Mallorca-Klientel.“ „Erst haben sie gesagt, dieses Mallorca-Klientel haben wir jetzt gar nicht“, dann seien sie nach Aussage ihrer Ranger aber doch angereist, „aber nicht so sehr schlimm wie 2020.“
Durch die Corona-Reisebeschränkungen, sagt Beil, hätten sie „jetzt auch Leute, die ein anderes Reiseverhalten haben.“ Sie seien sonst ganz woanders hingefahren. Mit der sogenannten „Mallorca-Klientel“ sind demnach vermutlich Urlauber gemeint, die nur aufgrund der Pandemie innerhalb von Deutschland verreisen. Zudem wird mit stereotypischen Mallorca-Urlaubern oft eine gewisse Rücksichtslosigkeit verbunden.
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Die Besucher, die mangels der Auslands-Reisemöglichkeiten nach Rügen kamen, also die „Mallorca-Klientel“, sorgten dementsprechend immer wieder für Probleme. In dem Nationalpark Jasmund beispielsweise verließen Menschen häufig die markierten Wege oder fuhren mit ihren Autos über die Rettungswege in dem Nationalpark. Teilweise kletterten sie sogar den Hang hoch.
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Das ist Rügen:
- Insel vor der Ostseeküste Vorpommerns
- Flächengrößte und bevölkerungsreichste Insel Deutschlands
- Etwa 77.000 Menschen leben hier
- Rügen ist zehnmal größer als Sylt
- Auf der Insel gibt es 100 Sonnenstunden pro Jahr mehr als in München
- Neben Stränden gibt es auf Rügen auch viele Naturschutzgebiete
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Auch Annette Beil berichtete davon, dass ihre Ranger Probleme mit Badetouristen hätten. Trotz Verbot seien sie Dünen hochgeklettert und „wenn die Ranger dann die Kontrollen am Strand machen und die Leute drauf ansprechen, wird zum Teil auch sehr aggressiv reagiert.“
Letztes Jahr war es noch krasser auf Rügen
Nach Angaben der Ranger habe es auch wieder mehr Konflikte als normalerweise gegeben. Immerhin seien es aber nicht so viele wie im Vorjahr gewesen. Generell waren die Nationalparks diesen Sommer überdurchschnittlich gut besucht, aber erreichten nicht die Spitzenzahlen von 2020.
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Beil vermutet, das liege daran, dass in diesem Jahr wieder einige Reisen in den Mittelmeer-Raum möglich waren. Da bleibt für Rügen nur zu hoffen, dass nächsten Sommer noch mehr Reisen ins Ausland möglich sind und die „Mallorca-Klientel“ wieder nach Mallorca fliegen kann. (dpa/fk)