Trauriger Abschied auf Rügen! Eine Entscheidung der EU hat die Fischerei an der Ostsee in eine mehr als missliche Lage gebracht.
Viele sehen sich deshalb gezwungen, ihren Betrieb aufzugeben. Auch auf Rügen fahren ein paar Männer zum letzten Mal raus auf die Ostsee.
Rügen: Die letzte Fahrt vor der Insel
Die EU-Länder haben beschlossen, dass beim Dorsch lediglich Beifang in Höhe von knapp 490 Tonnen möglich sein soll und nur noch 788 Tonnen Hering gefischt werden dürfen.
+++ Rügen: Tausende Tiere verenden qualvoll – DAS ist der Grund +++
Für Deutschland sind es 435 Tonnen Hering und 104 Tonnen Dorsch. Hintergrund sind drastische Bestandsrückgänge (MOIN.DE berichtete). Dorsch und Hering sind in der Ostsee die für die deutsche Fischerei bisher wichtigsten Fischarten. Gezielte Heringsfischerei mit Schleppnetzen wird untersagt.
In der vergangenen Saison durften 869 Tonnen Hering in Deutschland gefischt werden. Zwei Schiffe aus Rügen haben über die Hälfte davon gefangen. Doch nun dürfen sie keine Heringe mehr fischen.
Die Fischer Thomas und Kay sind zum letzten Mal in der Ostsee vor Rügen zum Fischen gefahren, ein sehr emotionaler Abschied war es für sie und ihre ganze Crew. Thomas und Kay sind in dieser Branche seit mehr als 20 Jahren tätig.
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Das ist Rügen:
- Insel vor der Ostseeküste Vorpommerns
- Flächengrößte und bevölkerungsreichste Insel Deutschlands
- Etwa 70.000 Menschen leben hier
- Rügen ist zehnmal größer als Sylt
- Auf der Insel gibt es 100 Sonnenstunden pro Jahr mehr als in München
- Neben Stränden gibt es auf Rügen auch viele Naturschutzgebiete
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Rügen: „Das Aus einer langen Ära“
Mit einem guten Fang haben die beiden Schiffe (Antares und Christin Bettina) die Ostsee im Dezember schon verabschiedet – fast 100 Tonnen haben sie auf ihrer letzten Heringsfangfahrt gefangen.
Über den sehr guten Fang haben die beiden Kapitäne sich nicht gefreut, denn ihnen war klar: Das ist der letzte Heringsfang mit Schleppnetzen in diesem Jahr für sie.
„Das ist ein beklemmendes Gefühl kann man sagen. Das ist tatsächlich das Aus einer langen Ära. Es ist unmöglich, mit Plattfischscherei das ganze Jahr in der Ostsee über die Runden zu kommen“, sagt der Kapitän Kay im Gespräch mit dem NDR.
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„Ich habe bei meinem Vater die Lehre gemacht, ich kann nichts anderes. Ich will auch nichts anderes“, erzählt der Fischer Thomas über seinen Beruf gegenüber dem NDR.
Ob er will oder nicht, er darf nicht mehr Heringe und Dorsche in der Ostsee fischen. Diese letzte Fahrt wird den Crewmitgliedern sicher lange in Erinnerung bleiben. (mae)