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Rügen lässt altes Gemäuer einfach verfallen – niemand ahnt, wie wertvoll es wirklich ist

Rügen lässt altes Gemäuer einfach verfallen – niemand ahnt, wie wertvoll es wirklich ist

Rügen
© picture alliance / blickwinkel/W. Willner | Wolfgang Willner Naturfoto & Nat

Rügen: 5 Fakten über die größte deutsche Insel

Die Insel Rügen ist für viele Ostsee-Urlauber ein beliebtes Reiseziel und kann als touristische Hochburg bezeichnet werden. Grund dafür sind die feinsandigen Strände und das große Gast- und Kulturangebot. Wir verraten euch fünf Dinge, über die malerische Insel in Mecklenburg-Vorpommern, die Du vielleicht noch nicht wusstest.

Die Ostseeinsel Rügen kann auf eine lange Vergangenheit mit bedeutsamen Orten zurückblicken, die – mit Blick nach Prora – nicht immer positiv war. Der Koloss von Prora ist ein Zeugnis aus düsterer Vergangenheit, doch die Insel hat noch viele andere historische Bauwerke zu bieten, die mehr als spannend sind.

Auf Rügen schlummert ein ganz besonderes Gemäuer, das die Gemeinde einfach verfallen lässt. Und niemand ahnt, wie wertvoll es eigentlich ist!

Rügen: Prachtbau wurde zuletzt als Schweinestall benutzt

Einst sei es ein Prachtbau gewesen. Zuletzt sei das Gebäude aber als Schweinestall genutzt worden. Anschließend wurde es sich selbst überlassen und stand rund zwanzig Jahre leer. Die Besitzer und die Gemeinde vergaßen anscheinend, dass der Prachtbau je existiert hatte, geschweige denn, dass er einst prächtig war.

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Dabei ist das Gebäude einmalig in ganz Mecklenburg-Vorpommern! Das hat einen guten Grund: Die Errichtung solcher Gewölbe war auch zur Entstehungszeit um 1875 so teuer, dass sie sich noch nicht einmal Ritter und Herzöge leisten konnten.

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Das ist Rügen:

  • Insel vor der Ostseeküste Vorpommerns
  • Flächengrößte und bevölkerungsreichste Insel Deutschlands
  • Etwa 70.000 Menschen leben hier
  • Rügen ist zehnmal größer als Sylt
  • Auf der Insel gibt es 100 Sonnenstunden pro Jahr mehr als in München
  • Neben Stränden gibt es auf Rügen auch viele Naturschutzgebiete

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Durch Zufall sei die Denkmalpflege dann 2015 auf den leerstehenden Schweinestall gestoßen, berichtet die „Ostsee-Zeitung“. Verblüfft stellte sie fest: Bei dem Vieh-Stall handelte es sich um die sogenannte „Kuh-Kapelle“. Die sei 1875 von einem der reichsten Deutschen zu der Zeit, Adolph von Hansemann, erbaut worden.

Gebäude auf Rügen wurde unter Schutz gestellt

Er habe auf seinem Gut Lancken auf Rügen diesen Rinderstall mit prunkvollen Gewölben und verzierten Säulen bauen lassen, was zu seiner Zeit gleich mehrere Vermögen gekostet haben muss.

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Doch das prächtige Gemäuer ist einer heruntergekommenen Ruine gewichen. Die „Kuh-Kapelle“ sei 2015 schließlich unter Denkmalschutz gestellt worden. Doch der Titel allein brachte dem Gebäude nichts, es sei weiterhin sich selbst überlassen worden.

Notwendige Dachreparaturen seien nicht getätigt worden, berichtet die „OZ“. Dadurch trete seit langem Nässe in das Gebäude ein. Außerdem seien drei der historisch-wertvollen Gewölbe bereits einstürzt.

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Passiert endlich etwas auf Rügen?

Doch nun, nachdem das Gemäuer schon halb verfallen und wieder in Vergessenheit geraten ist, soll endlich etwas getan werden. Es sei ein Antrag an die Stadtverwaltung gestellt worden, in dem die Antragstellenden fordern, dass das Dach gesichert werden sollte. Als Eigentümer eines einst solch prachtvollen und immer noch historisch-wertvollen Gebäudes habe man auch eine Verantwortung.

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Ob der Antrag etwas bringt und das Gebäude nach so vielen Jahren der Vergessenheit und des Zerfalls wieder in Stand gesetzt wird, oder ob es nach wie vor sich selbst überlassen wird, bis die Natur es schließlich für sich beansprucht, wird sich dann noch zeigen. (fk)