Veröffentlicht inNorddeutschland

Schwerin: Dreister Betrug! Was ein Bauer getan hat, ist eine echte Schweinerei

Schwerin: Dreister Betrug! Was ein Bauer getan hat, ist eine echte Schweinerei

Schwerin Richter Bauer Sauerei mecklenburg vorpommern Staatsanwaltschaft Landgericht Schweine
Ein Bauer aus Schwerin muss für eine Betrugsaktion nun tief in die Tasche greifen (Symbolbild). Foto: imago images/ecomedia/robert fishman & picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild

Das hätte sich ein Bauer aus Schwerin besser zwei Mal überlegt. Weil er in finanziellen Schwierigkeiten steckte, griff er zu einer dreisten Betrugsmasche.

Das kommt den Landwirt nun teuer zu stehen. Dabei war die Strafe, die die Staatsanwaltschaft Schwerin ursprünglich gefordert hat, noch krasser. Zweieinhalb Jahre Haft hätten auf ihn zukommen können.

Schwerin: Landgericht sah es als erwiesen an

Wegen schweren Betrugs in 68 Fällen hat das Landgericht Schwerin einen Landwirt aus Vorpommern zu zwei Jahren Gefängnis auf Bewährung verurteilt.

Die Strafkammer sah es am Dienstag als erwiesen an, dass der 40-Jährige zwischen 2011 und 2013 etwa 6.800 konventionell aufgezogene Schweine als Bio-Schweine verkaufte.

+++ Quickborn: 96-Jährige flieht kurz vor Prozess aus Heim, sie soll Schreckliches getan haben +++

Nach Angaben des Gerichts entstand den Aufkäufern ein potenzieller Schaden von 864.000 Euro. Es ordnete an, das Geld aus dem Vermögen des Vaters des Angeklagten zu Gunsten der Staatskasse einzuziehen.

Die Betrügereien waren über das Konto des Vaters abgewickelt worden, dem auch der Bio-Betrieb gehörte.

Schwerin: Am selben Tag noch als Bio-Schweine veräußert

Der Angeklagte hatte gestanden, für den Betrug verantwortlich zu sein. Weil das Unternehmen in finanziellen Schwierigkeiten gewesen sei, habe er konventionell gemästete Schweine aufgekauft und in manchen Fällen noch am selben Tag als Bio-Schweine veräußert.

Die Schweine waren fälschlicherweise als Bio-Schweine ausgegeben worden (Symbolbild)
Die Schweine waren fälschlicherweise als Bio-Schweine ausgegeben worden (Symbolbild)
Foto: picture alliance/dpa | Sina Schuldt

Das Gericht hielt dem Mann zugute, dass der zertifizierte Bio-Betrieb nur selten kontrolliert wurde und die Aufkäufer Verdacht hätten schöpfen können, weil zum Beispiel die Ohrmarken der Tiere nicht aus dem Betrieb des Angeklagten stammten.

+++ Dithmarschen: Schreckliche Unfall-Tragödie! Drei junge Menschen sterben in brennendem Auto +++

—————

Das ist Schwerin:

  • Schwerin ist die Hauptstadt und zweitgrößte Stadt des nordöstlichen Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern (MV).
  • Rund 100.000 Einwohner leben dort.
  • Schwerin ist bekannt für das Schweriner Schloss, das auf einer Insel im Schweriner See liegt.
  • Der Schweriner See hat eine Fläche von rund 62 km² und ist nach der Müritz der zweitgrößte See in Norddeutschland und der viertgrößte Deutschlands.
  • Sportlich ist Schwerin seit Fritz Sdunek als Boxerstadt und durch den zwölffachen deutschen Meister Schweriner SC als Volleyballstadt bekannt.

—————

Sie verkauften die Schweine als Bio-Ware weiter. Am Ende seien vor allem die Endverbraucher geschädigt worden, sagte der Vorsitzende Richter in seiner Urteilsbegründung. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Schwerin: Wer sind die echten Geschädigten?

Die Schadenssumme ergab sich laut Gericht aus der Differenz der Verkaufserlöse und der viel geringeren Summe, die der Angeklagte mit konventionellen Schweinen hätte erzielen können. Einen reellen Schaden hatten die Aufkäufer allerdings nicht.

Die Staatsanwaltschaft in Schwerin.
Die Staatsanwaltschaft in Schwerin.
Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild

Sie verkauften die Schweine als Bio-Ware weiter. Am Ende seien vor allem die Endverbraucher geschädigt worden, sagte der Vorsitzende Richter in seiner Urteilsbegründung. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

————-

Mehr News aus Schwerin und aus dem Norden:

————-

In einem ähnlichen Fall war im April ein Landwirt aus dem Kreis Ludwigslust-Parchim vom Landgericht Schwerin zu zwei Jahren und sieben Monaten Gefängnis verurteilt worden. Auch dieses Urteil ist noch nicht rechtskräftig. (dpa/mae)