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Strand: Seltene Entdeckung im Watt! Doch sie kann für Menschen zur Gefahr werden

Strand: Seltene Entdeckung im Watt! Doch sie kann für Menschen zur Gefahr werden

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Wattenmeer in Ostfriesland Foto: picture alliance / Michael Narten

Ach ja, wie einzigartig so eine Wattwanderung doch sein kann! Abenteuer und Gefahr gleichzeitig, denn man weiß nie, wie tief man an manchen Stellen im Watt einsinken kann. Doch aktuell ist nicht viel los am Strand. Die Orte, die nicht Teil der Modellregion sind, bleiben weiterhin wie leer gefegt.

Zumindest sind sie menschenleer. Allerdings scheint es neue Besucher am Strand zu geben, die zwar süß anzusehen sind, unter Umständen auch eine weitere Gefahr im Watt darstellen könnten.

Strand: Neue Besucher auf dem Watt

In einem Beitrag auf Facebook postet ein Mann ein Video von einer süßen kleinen Familie, nämlich einer Wildschweinfamilie, die sorgenfrei und flink über das freie Watt sprintet.

Ein Anblick, den man nicht alle Tage zu Gesicht bekommt. Dabei ist es natürlich nicht verwunderlich, dass auch viele Menschen auf das Video reagieren:

  • „Wie süß ist das denn.“
  • „Die flüchten vor der Corona-Kontrolle.“
  • „Der Schinken muss ja gesalzen werden.“
  • „Im Schweinsgalopp“

Laut dem „Naturschutzbund Deutschland“ (NABU) leben die Wildschweine in der Bundesrepublik im Schlaraffenland. Denn durch das milder werdende Klima und die reichen Nahrungsgrundlagen, stehe der Vermehrung nichts im Wege.

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Auch das Watt gilt generell als Nahrungsquelle, denn die Flut spült immer wieder nährstoffreiches Wasser über das Watt und bringt auch zahlreiche Würmer, Schnecken, Muscheln, Krebse und Krabben mit an den Strand.

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Das nutzen anscheinend auch die Wildschweine. Jüngere Bachen, also die weiblichen Tiere, sind übrigens durch eine schwach hormonelle Steuerung das ganze Jahr paarungsbereit, was auch die vielen Jungen auf dem Video erklärt.

Denn die gewöhnliche Paarungszeit ist eigentlich im Winter und endet bereits im Januar.

Und hier kommt auch die Gefahr für den Menschen. Der „NABU“ warnt vor potentiellen Konfrontationen, wenn die Frischlinge gerade zur Welt gekommen sind:

„Eine Bache, die das Gefühl hat, sie müsse ihren Nachwuchs verteidigen, reagiert mit Fauchen und Drohgebärden, ein Angriff ist möglich“, heißt es auf der „NABU“-Webseite.

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Man solle in diesem Fall Ruhe bewahren und sich vorsichtig zurückziehen. Es ist allerdings unwahrscheinlich, dass eine Bache auf dem Watt entbindet und sich dort mit ihren Frischlingen niederlässt. Somit kommen derartige Konfrontationen eher in einem Wald vor. (pag)