Auf Sylt war es monatelang extrem ruhig. Weil keine Urlauber auf der Insel übernachten durften, hatten die Insulaner ihr Eiland eine ganze Weile für sich. Genug Zeit also, um sich in Ruhe um die eigenen Angelegenheiten zu kümmern.
In dieser Zeit fanden zum Beispiel die Bürgermeisterwahl statt und die Ergebnisse einer großen Umfrage wurden veröffentlicht. In der kam heraus, dass es vielen Einwohnern von Sylt zu viel ist mit Tourismus und Verkehr auf der Insel. Doch jetzt sind die Urlauber wieder da.
Sylt ist gut besucht
Und damit geht auch 2021 eine altbekannte Diskussionen in eine neue Runde. Zunächst einmal um Abstände und Hygieneregeln – die wurden gleich zum Start von mehreren Gastronomen missachtet und führten zu Aufregung, neuen Auflagen und wohl auch Bußgeldern. Schon 2020 waren die Zustände auf der Insel ein Dauerbrenner.
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Mittlerweile ist es stellenweise wieder gut gefüllt auf Sylt und damit steigt natürlich die Gefahr, dass es zu Ansammlungen und Unachtsamkeiten kommt.
Es gibt Einwohner, die sind einfach nur froh, dass es wieder losgeht mit der wichtigen Einnahmequelle des Tourismus – und jene, bei denen bei den ersten Strandsperrungen wegen Überfüllung am Sonntag schon die Knie schlotterten. Was kommt da für ein Sommer auf sie zu?
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Das ist Sylt:
- Sylt ist die größte nordfriesische Insel und liegt in der Nordsee
- Nach Rügen, Usedom und Fehmarn ist Sylt die viertgrößte Insel Deutschlands
- Die Insel Sylt ist vor allem für ihre Kurorte Westerland, Kampen, Wenningstedt und den ca. 40 Kilometer langen Sandstrand im Westen bekannt
- Zahlreiche Gebiete auf und um Sylt sind als Schutzgebiete ausgewiesen. Auf der Insel gibt es allein zehn Naturschutzgebiete
- Im Sommer befinden sich täglich rund 150.000 Menschen auf der Insel
- Zum Vergleich: Lediglich rund 18.000 Menschen leben auf Sylt
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Sylt: Insulanerin meldet sich zu Wort
Gerne werden die Urlauber zur Zielscheibe. Und es sind natürlich nicht nur einheimische Gastronomen, die sich schluderig verhalten, sondern auch Gäste.
Eine Insulanerin meldete sich nun auf Facebook mit einer Ansage an ihre Mitmenschen: „Für alle, die gar nicht hier sind und nur negative Berichte streuen“, beginnt sie ihren Beitrag in einer Gruppe für Insel-Fans.
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„Ich lebe und arbeite hier. Und wenn mir die Leute zu viel sind, geh‘ ich halt woanders hin. Lasst die Leute hier Urlaub machen und Energie tanken. Leben und leben lassen. Und hört doch bitte auf, immer die Urlauber für alles verantwortlich zu machen. Furchtbar, diese Gehetze hier.“
Eine Urlauberin zeigt daraufhin Dankbarkeit für den Beitrag: „Vielen Dank für deinen Post. Er macht Hoffnung. Wir haben letztes Jahr unseren Sommerurlaub, wie auch all die Jahre vorher, für dieses Jahr gebucht. Inzwischen bekomme ich manchmal Angst vor dem Urlaub. So viel Negatives. Wir waren in all den Jahren nie an den Hotspots. Wir lieben die Insel und das Meer und freuen uns, wenn wir wiederkommen dürfen.“
Sylt: Einfach woanders hin!
Die Verfasserin antwortet, es sei ja klar, dass die Lokale in Westerland voll seien. „Die Insel hat soviel mehr zu bieten als shoppen in der Friedrichstrasse, Gosch oder Sansibar. Einfach woanders hin und zack, kaum Leute, ohne Maskenpflicht zum Strand und einfach genießen.“
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Insgesamt war es am Pfingstwochenende zwar gut gefüllt auf Sylt, das große Chaos blieb aber aus. Dennoch beachten viele Menschen die Entwicklungen mit Sorge. Vor allem die Vorkommnisse um die Gastronomen sorgten für Kopfschütteln.
Was sonst noch in den beliebten Orten an der Nordsee und Ostsee in Schleswig-Holstein los war, kannst du >>> hier nachlesen. (rg)