Was am diesjährigen Pfingstwochenende auf Sylt geschah, wird wohl noch lange in den Köpfen vieler Menschen bleiben. Ein Video zeigte junge Leute, die in einem berühmten Club ausgelassen feierten und dabei ausländerfeindliche Parolen riefen. „Deutschland den Deutschen. Ausländer raus“ wurde immer wieder gegrölt, ein junger Mann zeigte den Hitlergruß (wir berichteten hier).
Der bekannte Song „L’Amour Toujours“ von DJ Agostino wurde für diese rassistische Aktion missbraucht. Und als wäre das alles noch nicht genug, taucht seit einigen Tagen auch noch Merch auf Amazon auf – inspiriert von dieser Aktion und dem viralen Video davon.
Nach Sylt-Eklat: Rassistische Fanartikel auf Amazon?
Auf der Plattform des Onlineversandhändlers Amazon sind verschiedene T-Shirts und Tragetaschen aufgetaucht, die stark an den Vorfall auf Sylt erinnern. Mit auf den ersten Blick harmlosen Motiven und Sprüchen werden auf die dort gerufenen Parolen angespielt. Aufdrucke wie „Sylt-Vibes“ und der Kommentar „Döp-Döp-Döp“ beziehen sich eindeutig auf den rassistischen Sylt-Eklat. Ein anderes T-Shirt zeigt die Farben der Deutschlandflagge, darüber ebenfalls die versteckte Botschaft „Döp Dö Dö Döp“.
Als „Döp dödödö döp Sylt Kult Spruch“ wird eines der T-Shirts beworben. Einige der Artikel wurden nach den Angaben von Amazon bereits mehr als 100-mal gekauft.
+++ Sylt: „Vollidioten“ treiben ihr Unwesen – und bringen damit alle auf die Palme +++
„L’Amour Toujours“ als ausländerfeindliche Hymne
Nach dem Rassismus-Skandal häuften sich die Vorfälle, in denen das Lied „L’Amour Toujours“ als ausländerfeindliche Parole missbraucht wurde. Vor allem im Zeitraum des Europawahlkampfs verwendeten Nutzer der Plattform TikTok den Sound unter ihren Videos, in denen sie sich fremdenfeindlich äußerten.
Mehr News:
- Sylt: Hier trifft alles zusammen, was Insel-Kritiker hassen – „Kaviar-Touris“
- Ostsee: Dreiste Urlauber wollen hohe Strandkorb-Preise umgehen – jetzt knallt es
- Sylt: Nach Nazi-Skandal! Erster Schnösel bricht sein Schweigen
Warum Amazon als so großer Konzern solche Produkte über seine Plattform verkauft, bleibt unklar. Auf Nachfrage von „Focus online“ kam bislang keine Antwort.