Es waren Bilder, die durchs ganze Land gingen. Mitglieder der Letzten Generation verschafften sich im Sommer 2023 Zutritt zum Sylter Flughafen und besprühten einen Privatjet mit Farbe. Auch eine Hotelbar und eine Boutique fielen der Attacke damals zum Opfer.
Rund anderthalb Jahre später wird sich nun herausstellen, welche Konsequenzen den Aktivisten für die Protestaktion drohen. Denn ab Dienstag (12. November) sitzen drei Männer und drei Frauen in Itzehoe vor Gericht. Ihnen drohen empfindliche Strafen.
Sylt-Aktivisten wird Prozess gemacht
Die Staatsanwaltschaft Flensburg wirft fünf der sechs Angeklagten vor, auf das Gelände des Sylter Flughafens eingedrungen zu sein. Dort hätten sie einen Jet mit Farbe besprüht, sodass auch dessen Triebwerke Schaden genommen hätten. Der Schaden belaufe sich in Höhe von rund einer Millionen Euro. Anschließend hätten sich die Aktivisten laut Anklage auf den Tragflächen festgeklebt und Transparente entrollt.
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Es war eine der teuersten Aktionen des Protest-Kollektivs – und könnte für die Angeklagten schwerwiegende Konsequenzen haben. Den sechs Aktivisten im Alter zwischen 22 und 62 Jahren werden Störung öffentlicher Betriebe, Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung vorgeworfen. Es drohen ihnen laut Gericht Geld- oder Gefängnisstrafen von bis zu zwei Jahren.
Aus Platzgründen ausgelagert
Das Verfahren gegen die Sylt-Aktivisten der Letzten Generation ist beim Amtsgericht Niebüll (Kreis Nordfriesland) ansässig. Die vier angesetzten Verhandlungstage finden jedoch im China Logistic Center Itzehoe (Kreis Steinburg) statt – aus Platzgründen, wie es in der Begründung hieß.
Die Letzte Generation kündigte vor dem Prozessbeginn eine Mahnwache in Itzehoe an. Für den kommenden Samstag (16. November) sei eine weitere Aktion geplant. Das Urteil gegen die sechs Angeklagten wird für Freitag erwartet. Dann dürfte das Strafmaß für den Klima-Protest auf Sylt feststehen.