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Sylt: Ehrliche Worte zur Bahnverbindung auf die Insel – „Fahrgäste sind keine Sardinen“

Sylt: Ehrliche Worte zur Bahnverbindung auf die Insel – „Fahrgäste sind keine Sardinen“

Sylt-Bahnstrecke
Fast 5.500 Menschen fahren in den Sommermonaten täglich mit der Marschbahn zwischen Hamburg und Sylt. Foto: picture alliance/dpa | Bodo Marks

Wer häufig mit dem Zug auf die Insel Sylt fährt, kennt die massiven Probleme, die es auf der Strecke gibt.

Vor allem in den Sommermonaten wird es voll: Dann pendeln täglich bis zu 5.500 Menschen vom Festland zur Arbeit nach Sylt. Wegen Zugausfällen, völlig überfüllten Abteilen und anderen Störfaktoren gab es immer wieder heftige Beschwerden. Die Bahn hingegen meldet nun positive Nachrichten.

Sylt-Bahnstrecke: Kapazitäten ausgebaut

Bahn und Nahverkehrsverbund Schleswig-Holstein (NAH.SH) sind mit dem Ergebnis ihrer Angebotsausweitung auf der Marschbahn zwischen Hamburg und Sylt im vergangenen Halbjahr zufrieden. „Die Nachfrageentwicklung zeigt, dass wir das Richtige getan haben“, teilte NAH.SH-Geschäftsführer Arne Beck am Montag mit.

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Vom 7. Mai bis 1. November hatte die Bahn ihre Kapazität auf der für Urlauber und Arbeitnehmer wichtigen Strecke um mehrere Tausend Sitzplätze pro Tag ausgeweitet.

Trotzdem habe es vereinzelt volle Züge gegeben, vor allem in der für Pendler wichtigen Hauptverkehrszeit, räumten Bahn und NAH.SH ein.

Reisende steigen in einen Regional-Express (RE 6) der Deutschen Bahn von Hamburg nach Sylt.
Reisende steigen in einen Regional-Express (RE 6) der Deutschen Bahn von Hamburg nach Sylt.
Foto: picture alliance/dpa | Bodo Marks

Der Sprecher der Sylter Pendler-Initiative, Achim Bonnichsen, teilte mit, er erkenne an, was Land und DB Regio auf die Beine gestellt hätten. „Gleichzeitig müssen wir aber leider weiterhin feststellen, dass die Qualität und die Verlässlichkeit oft nicht stimmen.“

Die Strecke sei schwierig. „Aber wir Pendlerinnen und Pendler sind auf diese Verbindung angewiesen und fordern weiterhin von allen Beteiligten, für verlässliche Verbindungen zu sorgen.“

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Das ist Sylt:

  • Sylt ist die nördlichste der nordfriesischen Inseln und die viertgrößte Insel Deutschlands
  • Zahlreiche Gebiete auf Sylt stehen unter Naturschutz
  • Die Insel ist ein Touristen-Magnet: Jedes Jahr kommen knapp eine Million Besucher vom Festland
  • Westerland ist der größte Ort auf Sylt, mit circa 9.000 Einwohnern

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Sylt: Bahn will die Strecke verbessern

Im Sommer hatten die Sylter Bürgermeister und mehrere Verbände von der Insel einen Beschwerdebrief an Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Bernd Buchholz (FDP) geschrieben. Von den versprochenen 8500 zusätzlichen Plätzen täglich sei in den Sommerferien nicht viel übrig geblieben.

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Zwischen Hamburg und Sylt sollten es 4000 Plätze täglich mehr sein. In den Sommermonaten pendeln den Angaben zufolge täglich bis zu 5500 Menschen vom Festland zur Arbeit nach Sylt.

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Das ist Schleswig-Holstein:

  • Schleswig-Holstein ist Deutschlands nördlichstes Bundesland
  • Die Landeshauptstadt Kiel ist mit rund 247.000 Einwohnern auch die größte Stadt in Schleswig-Holstein
  • Schleswig-Holstein zählt rund drei Millionen Einwohner
  • Fehmarn ist die einzige Ostsee-Insel Schleswig-Holsteins und die größte des Bundeslandes
  • Deutschlands einzige Hochseeinsel Helgoland gehört zu Schleswig-Holstein
  • Zu Schleswig-Holstein gehören die bei Touristen beliebten nordfriesischen Inseln Sylt, Amrum und Föhr
  • Mit knapp 100 Kilometern Länge durchquert der Nord-Ostsee-Kanal ganz Schleswig-Holstein

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Die Kapazitätsausweitung kostete rund 8,7 Millionen Euro, von denen das Land etwa 4,4 Millionen Euro übernahm.

Nordfrieslands Landrat Florian Lorenzen (CDU) forderte, die wichtige Lebensader der Westküste weiter im Blick zu behalten. Es sei richtig gewesen, dass Bahn und Land ein Zeichen gesetzt haben. „Ausruhen darf sich darauf aber niemand.“

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Die Bahn investiert nach eigenen Angaben 140 Millionen Euro in die Grundsanierung der Strecke. Die Arbeiten sollen im nächsten Jahr abgeschlossen werden.

Der verkehrspolitische Sprecher der Grünen-Landtagsfraktion, Andreas Tietze, forderte, die Negativschlagzeilen bei der Marschbahn müssten endlich der Vergangenheit angehören. „Doch nicht nur die langfristig wirkenden Maßnahmen, wie die Elektrifizierung und der Ausbau der Strecke, zählen, sondern auch unmittelbar der Komfort der Reise.“

Die Platzoffensive von Land und Bahn in dieser Saison sei ein guter erster Schritt, weitere müssten folgen. „Kundschaft gewinnt man nur mit Qualität – und genug Platz um die Reisenden herum zählt auf jeden Fall dazu. Fahrgäste sind keine Sardinen“, sagte Andreas Tietze. (mit dpa)