Das Inselparadies wird zur Geduldsprobe. Eigentlich steht Sylt für Entspannung, Luxus und atemberaubende Strände. Doch aktuell machen endlose Bauarbeiten an der Marschbahnstrecke die Anreise zum Albtraum. Zugausfälle, stundenlange Verzögerungen und chaotische Umleitungen bringen Urlauber, Pendler und die Sylter Wirtschaft an ihre Grenzen.

Kein Autozug? Kein Problem – oder doch? Wer aktuell nach Sylt möchte, muss einen erheblichen Umweg in Kauf nehmen: über die dänische Insel Rømø und eine 40-minütige Fähre. Trotz verdoppelter Bahnkapazität bleibt die Lage angespannt.

Sylt kämpft mit Lieferketten-Chaos

Nicht nur Touristen sind betroffen. Die Insel kämpft auch mit massiven Problemen bei den Lieferketten. Täglich müssen LKWs den Umweg über Dänemark nehmen. Das kostet nicht nur Zeit, sondern strapaziert die Nerven der Spediteure. Modeunternehmer Karl Max Hellner beschreibt die Situation gegenüber dem NDR drastisch: „Die Zeitverluste sind enorm – das ist ein logistischer Albtraum.“

Auch für die 5.000 Pendler, die täglich nach Sylt müssen, sind die Bauarbeiten eine Zumutung. Für viele Pendler ist die Geduld am Ende. „Man braucht sehr viel Geduld, aber das kann nicht die Lösung sein“, klagt Hansen. „Für viele ist das einfach nicht mehr lebenswert.“

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Sylt ist „Nicht mehr lebenswert!“

Die Bauarbeiten auf Sylt sind Teil eines Mammutprojekts, das Gleise, Schwellen und Schotter auf der Strecke erneuert. Zwischen Morsum und Keitum werden 7.500 Meter Schienen ausgetauscht, sagt der Betriebsleiter der DB InfraGO, Sönke Kreft, gegenüber dem NDR. Während der Bauphase fahren statt 90 Zügen pro Tag nur noch 20. Ersatzbusse sollen aushelfen, doch diese sind oft völlig überfüllt.

Die anhaltenden Probleme haben erneut den Ruf nach einem zweigleisigen Ausbau der Strecke laut werden lassen. Seit 30 Jahren wird darüber diskutiert – doch bisher gibt es keine Fortschritte.

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Bau-Chaos gefährdet Sylt als Urlaubsziel

Die Auswirkungen auf die Sylter Wirtschaft sind bereits spürbar. Die komplizierte Anreise schreckt viele ab, die sich lieber andere Urlaubsorte suchen. Für viele bleibt Sylt ein Sehnsuchtsziel, doch die Frage ist: Wie viele Strapazen sind Urlauber bereit, auf sich zu nehmen, um das Paradies zu erreichen? Pendler und Einheimische fordern dringend eine Lösung.