Eigentlich sind wir Menschen froh, wenn Pflanzen von ganz alleine wachsen. Pflegeleichte Zimmerpflanzen sind zum Beispiel ziemlich beliebt. Was sich aber derzeit auf Sylt in der freien Natur von ganz alleine ausbreitet, schmeckt den Insulanern überhaupt nicht.
Auf der Nordsee-Insel versammeln sich sogar Menschen in Hörnum, um dem Sylt-Eindringling etwas entgegenzusetzen.
Sylt: Aktion gegen eine invasive Pflanze
Es handelt sich um eine Aktion der Schutzstation Wattenmeer. Bei der sollen die Mitmachenden die Cranberry-Wurzeln entfernen – weil diese seit Jahren die Sylter Dünen überwuchern und zahlreiche heimische Arten verdrängen. Zum Beispiel den Sonnentau oder die Moosbeere.
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Wie die Schutzstation Wattenmeer auf ihrer Webseite mitteilt, entstand „in 2015 in Hörnum ein Pilotprojekt des Kreises Nordfriesland, das der Schutzstation Wattenmeer das Entfernen der Cranberrys aus dem Gebiet genehmigt.“
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Das ist Sylt:
- Sylt ist die größte nordfriesische Insel und liegt in der Nordsee
- Nach Rügen, Usedom und Fehmarn ist Sylt die viertgrößte Insel Deutschlands
- Die Insel Sylt ist vor allem für ihre Kurorte Westerland, Kampen, Wenningstedt und den ca. 40 Kilometer langen Sandstrand im Westen bekannt
- Zahlreiche Gebiete auf und um Sylt sind als Schutzgebiete ausgewiesen. Auf der Insel gibt es allein zehn Naturschutzgebiete
- Der Tourismus ist seit über 100 Jahren auf Sylt von erheblicher Bedeutung, seit Westerland 1855 zum Seebad (Kurort) wurde
- Im Sommer befinden sich täglich rund 150.000 Menschen auf der Insel
- Zum Vergleich: Lediglich rund 18.000 Menschen leben auf Sylt
- Die Insel erreicht man mit dem Auto vom Festland mit dem Sylt-Shuttle der DB und dem Autozug, dazu verkehren Nahverkehrszüge und Inter City Züge der DB.
- Auch über den Flughafen Sylt ist die Insel per Linien- und Charterverbindungen zu erreichen
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Sylt: Wie sind die Cranberrys auf der Insel gekommen ?
Die Cranberrys wachsen auf der ganzen Insel, besonderes in den Dünentälern, weil es dort feucht ist. Wie die Cranberrys nach Sylt gekommen sind, ist bis jetzt unklar. Aber es wird behauptet, dass sie von einem Schiff ins Meer gefallen seien, sich dann über das Meer bis Sylt verbereiteten, so der NDR.
„Wir bekommen die nie aus diesem Dünental heraus, das ist einfach per Hand nicht machbar“ sagte eine Mitarbeiterin der Schutzstation Wattenmeer dem NDR. Die Aktion ermöglicht den Teilnehmern mehr über die Naturschutz zu lernen und frische Cranberrys als Belohnung mitzunehmen. Das Ziel ist eine dauerhafte Entfernung der Cranberrypflanze aus dem Gebiet.
Ohne Maschinen haben die Naturschutzverbände und Schulklassen gemeinsam mit anderen Teilnehmern am vergangenen Wochende viele Cranberrys entfernt.
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Nächstes Wochenende werden weitere Aktionen stattfinden. Wer sich für das Thema interessiert oder mitmachen möchte, kann sich an die Webseite von der Schutzstation Wattenmeer wenden.